Detailergebnis zu DOK-Nr. 53071
Vergleichende Untersuchungen zum Chloridwiderstand von Betonen (Forschungsauftrag AGB 1998/097 (82/98))
Autoren |
C. Merz F. Hunkeler H. Ungricht |
---|---|
Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2002, 177 S. zahlr. B, T, Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 568)
Ausgehend von der Überlegung, dass für eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung von Bauwerken neben den Herstellungskosten auch die Unterhaltungskosten eine entscheidende Rolle spielen, wurden Mechanismen der Schadensentstehung, die eine Sanierung während der Nutzungsdauer notwendig machen und mögliche Gegenmaßnahmen untersucht. Eine der Hauptursachen für Schäden an Verkehrsbauten aus Stahlbeton ist die chloridinduzierte Bewehrungskorrosion. Dabei kommt es entscheidend auf die Art der Exposition und den Widerstand des Betons gegen den Chlorideintrag, den sogenannten Chloridwiderstand an. Es wurden sieben verschiedene Verfahren zur Bestimmung des Chloridwiderstandes untersucht und an Labor- und Praxisbetonen getestet. Die Laborbetone wurden aufgrund einer Literaturrecherche sowohl mit unterschiedlichen Wasserzementwerten (0,35 bis 0,60), als auch mit unterschiedlichen Betonzusatzstoffen (Silicastaub, Flugasche und Hüttensand) hergestellt. Bei den Untersuchungen zeigten sich teilweise erhebliche Abweichungen zu publizierten Ergebnissen, insbesondere bei der Kombination verschiedener Betonzusatzstoffe, hier besteht weiterer Forschungsbedarf. Sicher ist jedoch, dass eine möglichst dicke und dichte Betonschicht, durch die ein Vordringen der von außen an die Bauteile herangetragenen Chloride an den Bewehrungsstahl verhindert oder zumindest verzögert wird, einer Schadensentwicklung wirksam vorbeugt. Für eine Senkung der Unterhaltskosten wird als eine wirtschaftliche Maßnahme die Erhöhung der Betondeckung der Bewehrung genannt. Soweit möglich sollten dichtere Betonsorten, bei denen durch Verminderung des w/z- (kleiner gleich 0,40) bzw. w/B-Wertes die Kapillarporosität reduziert wurde, eingesetzt werden. w/B-Werte zwischen 0,4 rund 0,5 sind zielführend, wenn Betone unter Zugabe von etwa 7 M.-% Silicastaub, oder ca. 30 M.-% Flugasche, oder ca. 60 M.-% Hüttensand, bzw. Verwendung entsprechender Kompositzemente hergestellt werden.