Detailergebnis zu DOK-Nr. 53128
Methoden zur Quantifizierung der spurbezogenen Fahrdisziplin (Orig. engl.: Methods to quantify the discipline of lane-based-driving)
Autoren |
B. Gunay |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Traffic Engineering + Control 44 (2003) Nr. 1, S. 22-27, 5 B, 3 T, 9 Q, Anhang
Spurbezogene Fahrdisziplin ist definiert als die Fahrtendenz, sich innerhalb einer Spur möglichst nahe dem Zentrum zu halten. Diese Disziplin ist insbesondere in Entwicklungsländern sehr schwach. Gründe hierfür liegen beispielsweise in der mangelnden Fahrereinstellung, schlechtem Fahrbahnzustand oder dem Fehlen von Fahrbahnmarkierungen. Als Folge dieses Missstandes kommen Sicherheitseinbußen und Schwierigkeiten im Verkehrsmanagement in Betracht. Stufen dieser "Unordnung" sind bislang weder klassifiziert noch quantifiziert worden. Um den Verkehrsfluss besser zu verstehen und abbilden zu können ist insbesondere für Länder mit hoher "Unordnung" die Kenntnis dieser Stufen notwendig. Um die Stufen zu bestimmen sind spezielle Datenerhebungsmethoden erforderlich. Vorgeschlagen werden unter anderem Bildüberlagerung, Sensorgummimatten, Lasersysteme und im Winkel angebrachte Induktivschleifen. Fünf Methoden zur Beschreibung der "Unordnung" werden vorgestellt. In der einfachsten Variante 1 erfolgte die Beschreibung der "Unordnung" nur mit "Ja" oder "Nein". Jeder Fahrstreifen wird hierbei in einzelne Bereiche unterteilt und die Fahrzeugpositionen werden diesen zugeordnet. Zeigt sich als Ergebnis eine Normalverteilung, so kann auf einen "ordentlichen" Verkehr geschlossen werden. Die Methoden 2 bis 4 kommen zu einem nummerischen Ergebnis. Modell 2 nutzt beispielsweise den Chi-Quadrat-Test. Ausgehend von der Normalverteilung deutet ein hoher Chi-Quadrat-Wert auf eine "Unordnung" hin. Methode 5 kann als dynamisch bezeichnet werden, da das Fahrverhalten über einen Streckenverlauf betrachtet wird. Anhand von Datenmaterial aus England, Deutschland und der Türkei wurden die fünf Methoden getestet und die Ergebnisse beschrieben. Insbesondere die Methoden 2, 3 und 4 haben sich als erfolgreich erwiesen. Die Kenntnis über die spurbezogene Fahrdisziplin wird als wichtig erachtet, wenn bestehende Verkehrsmodelle auf Entwicklungsländer mit einer hohen "Unordnung" übertragen werden.