Detailergebnis zu DOK-Nr. 53150
Sicherheit in der Straßenumgebung: Eine Betrachtung des Fahrerverhaltens als Reaktion (Orig. engl.: Safety in the road environment: A driver behavioural response perspective)
Autoren |
D.A. Hensher B. Wang T. Ton |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Transportation 29 (2002) Nr. 3, S. 253-270, 2 B, 6 T, 24 Q
In der Fachliteratur über Sicherheit im Straßenverkehr wird allgemein angenommen, dass die Wahrnehmung der Sicherheitssituation durch den Fahrer einen wichtigen Einfluss auf das Fahrverhalten hat. Eine wichtige Frage für die Forschung ist, wie man dieses Sicherheitsempfinden messen kann, wenn man die komplexen Zusammenhänge und Wechselwirkungen von Fahrer, Fahrzeug und Straßenraum berücksichtigen will. Diese Frage muss über die bloße Betrachtung von Unfallstatistiken oder die ebenfalls angewandte Messung von biophysikalischen Veränderungen an der Haut des Fahrers hinausgehen. In dem Bericht werden Stichproben von Fahrereinschätzungen zur Wahrnehmung von Sicherheit in Zusammenhang mit typischen Straßenumgebungen untersucht. Hierzu wurde ein Kreisverkehrsplatz als Kernpunkt für die empirische Studie gewählt. Die Daten wurden mittels Computerauswertung von Videoaufnahmen der Straßen- und Verkehrsverhältnisse erhoben. Ein kontrolliertes Experiment ermittelte die Reaktion des Fahrers auf bestimmte Kombinationen von Eigenschaften des Umfeldes des Kreisverkehrs. Ein geordnetes Probit-Modell errechnete den Beitrag jeder Eigenschaft zu der insgesamt festgestellten Wahrnehmung von Sicherheit. Hieraus wurde für einige typische Straßen- und Verkehrssituationen und für verschiedene Fahrertypen ein Indikator der wahrgenommenen Sicherheit entwickelt. Es zeigte sich, dass für die Fahrer behinderte Sicht, die Anwesenheit eines potenziell konfliktträchtigen Fußgängers und eine steigende Geschwindigkeit Hauptunsicherheitsfaktoren bei der Fahrt durch einen Kreisverkehr sind. Andere Kriterien sind große, konfliktträchtige Fahrzeuge, ein großer und mehrstreifiger Kreisverkehr und ein hohes Verkehrsaufkommen. Die Ergebnisse korrelieren mit anderen Studien, die das Unfallgeschehen in Kreisverkehren mit entsprechenden geometrischen und verkehrstechnischen Elementen verknüpfen.