Detailergebnis zu DOK-Nr. 53168
Die Bundesstraße B 180 von 1993 bis heute: Erste Erdfallüberbrückung mit Geokunststoffbewehrung in Deutschland
Autoren |
D. Alexiew S. Thurm |
---|---|
Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Straße und Autobahn 54 (2003) Nr. 3, S.157-163, 11 B, 9 Q
An der Bundesstraße B 180 gab es immer wieder Zerstörungen durch Reaktivierung eines Erdfalls. Nach sich wiederholenden Sanierungen durch Verfüllung hat man Ende der 80er Jahre die Strecke gesperrt; der Verkehr wurde umgeleitet. Ab Anfang der 90er Jahre war diese Situation wegen der Wichtigkeit der B 180 nicht mehr tragbar. Es wurde beschlossen, das Problem konstruktiv zu lösen. Als optimal erwies sich die Überbrückung des potentiellen Erdfalltrichters mit geosynthetischer Bewehrung. Diese Lösung wurde zum ersten Mal in Deutschland angewendet. Philosophie, Konzept, Bemessung, die Entwicklung einer neuartigen Bewehrung, Bau und Warnanlage im Jahr 1993 werden beschrieben. Im Oktober 2001 hat sich der Erdfall reaktiviert. Das Tragsystem hat die Straße über eine Stunde lang mit akzeptablen Verformungen tragen können, bevor es zum Bruch des Systems gekommen ist. Der Trichter erreichte einen Durchmesser von ca. 20 m. Das Tragsystem hat besser und länger gehalten, als geplant und erwartet. Konzept, Bauverfahren und Materialien haben sich bestätigt. Es handelt sich um den einzigen bekannten Fall des Austestens der Möglichkeiten solcher Systeme durch das "reelle Leben".