Detailergebnis zu DOK-Nr. 53357
Ein Überblick über die Standsicherheit von Böschungen im Löß (Orig. engl.: Slope stability of loess revisisted)
Autoren |
B.H. Kjartanson R.A. Lohnes |
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Sachgebiete |
7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern |
Washington, D.C.: Transportation Research Board (TRB), 2002 (Transportation Research Record (TRB) H. 1786) S. 76-81, 3 B, 5 T, 20 Q
Es wurden Richtlinien erarbeitet, um die mögliche Instabilität von Böschungen abzuschätzen und neue Erkenntnisse über die Entstehung von natürlichen Böschungen in Gebieten mit großen bis mittleren Mächtigkeiten von Löß. Die Laborversuche zeigen generell eine abfallende Kohäsion mit steigendem Wassergehalt bei allen Lößarten. Es wurden Nomogrammkurven erstellt für standsichere Böschungsneigungen in Abhängigkeit von Böschungshöhe und -neigung. Ein Vergleich dieser Kurven mit empirischen Daten zeigt bei Löß mit fester Konsistenz eine gute Übereinstimmung bei der Abschätzung der größtmöglichen Böschungshöhe bei Neigungen über 50º. Die Standsicherheit von Böschungen mit Neigungswinkeln zwischen 20 und 80º und Höhen entsprechend den Erfahrungen wurde bei einer Berechnung nach Spencer bestätigt. Böschungen mit Neigungen zwischen 80 und 40º hatten Sicherheitsgrade von ca. 1; flachere Böschungen ergaben Sicherheitsgrade von 1,4 bis 2 mit fallendem Böschungswinkel. Die empirischen Daten ergeben über eine weite Spanne der Böschungswinkel einen verlässlicheren Anhalt für mögliche Instabilitäten als die Berechnung nach Culmann. Die Beurteilung von Böschungsbrüchen nach einem starken Regenguss ergab, dass fester Löß bei steilen Neigungen sich nicht gesättigt hat. Dennoch sank die Kohäsion so weit, dass es zu Brüchen kam. Bei flacheren Böschungen sättigte sich der Löß bis über die Fließgrenze, wodurch es zum Böschungsfließen kam. Die Analyse eines Bruches unterhalb einer Straße im festen Löß ergab eine gerade noch standsichere Neigung ohne Auflast an der Böschungskrone; der Sicherheitsgrad sank unter 1, wenn eine Lkw-Belastung aufgebracht wurde. Diese Analyse deutet an, dass natürliche Böschungen und Einschnittsböschungen Sicherheitsgrade von nur wenig über 1 haben. Jede Bauaktivität kann zum Böschungsbruch führen.