Detailergebnis zu DOK-Nr. 53564
Werkstoffkennwerte von Tragschichten mit hydraulischer und bituminöser Bindung
Autoren |
D. Birmann |
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Sachgebiete |
8.6 Sonderbauweisen |
Tiefbau Ingenieurbau Straßenbau 45 (2003) Nr. 1-2, S. 8-13, 10 B, 2 T, 12 Q
Die Bitumen-HGT ist eine neuartige Tragschicht aus Zuschlägen und den Bindemitteln Zement und Bitumenemulsion. Durch die Zugabe von Bitumenemulsion zu einer HGT wird erwartet, dass infolge der viskoelastischen Eigenschaften des bituminösen Bindemittels eine Reduzierung der Rissneigung der HGT erreicht wird und das Kerben evtl. entfallen kann, was von wirtschaftlicher Bedeutung ist. Zur Dimensionierung von Deckensystemen mit solchen neuartigen Tragschichten ist es erforderlich, die Werkstoffkennwerte dieser Tragschicht zu bestimmen. Nach entsprechenden Voruntersuchungen wurde folgende Zusammensetzung für die Prüfkörper festgelegt: 3 % Zementgehalt (CEM I 32,5 R), 2 % Bitumenemulsionsgehalt (hochstabile kationische Bitumenemulsion U 60 K) und 4 % Wassergehalt inkl. Emulsionswasser (1 % niedriger als der optimale Wassergehalt nach Proctor). Nach 28 Tagen wies die untersuchte Bitumen-HGT eine mittlere Druckfestigkeit von 4,7 N/mm² auf. Also eine geringere Druckfestigkeit als in der ZTV T-StB 95 gefordert ist. Mit zunehmender Liegedauer tritt jedoch eine Festigkeitsentwicklung auf etwa den doppelten Wert ein (nach 360 Tagen). Der Einfluss der viskosen Komponente wird dabei verringert und die hydraulische Komponente überwiegt. Der Vorteil der Bitumen-HGT gegenüber einer konventionellen HGT liegt in dem anfänglich sehr geringen Schwindmaß, welches aber nach 360 Tagen auf das Schwindmaß einer herkömmlichen HGT anwächst. Daraus folgt, dass sich eine Bitumen-HGT erst langfristig wie eine konventionelle HGT verhält. Aus diesem Grund erscheint es möglich, unter Betondecken auf das Kerben der Bitumen-HGT zu verzichten, wenn das Betonieren der Betondecke unmittelbar nach dem Einbau der Bitumen-HGT erfolgt. Durch des Fugenschneiden und die anschließende Rissbildung in der Betondecke wird zwangsläufig ein Riss in der Tragschicht entstehen, spätere Rissbildungen in der Bitumen-HGT sind nicht zu erwarten. Für die Bemessung entsprechender Asphaltoberbausysteme ergaben sich unter Beachtung der untersuchten Bitumen-HGT keine Auswirkungen.