Detailergebnis zu DOK-Nr. 53793
Einfluss unterschiedlicher Karbonatphasen auf den Frost-Tausalzwiderstand - Labor- und Praxisverhalten
Autoren |
E. Lang |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Beton-Informationen 43 (2003) Nr. 3, S. 39-59, 16 B, 21 T, 31 Q
Bei älteren Untersuchungen war festgestellt worden, dass sich bei Betonen, die mit hüttensandhaltigem Zement hergestellt werden, die metastabilen Calciumkarbonat - Phasen Aragonit und Vaterit im Verlauf der Karbonatisierung bilden. Da diese Phasen durch Tausalzlösungen stärker angegriffen werden, als das bei der Karbonatisierung von Portlandzementen entstehende Calzit, wurde vermutet, dass die Ursache des bei Laborprüfungen häufiger beobachtete geringeren Frost-Tausalz-Widerstandes (FTSW) der mit hüttensandhaltigem Zement hergestellten Betone hierin liegen könnte. In Laboruntersuchungen mit 5 verschiedenen Zementen an Mörtel- und Betonproben und an Proben, die sowohl aus älteren als auch aus neuen Bauwerken entnommen wurden, sollte geklärt werden, ob die Calciumkarbonat-Phasen oder andere Einflüsse ursächlich für diese Erscheinung sind. Während bei Portlandzement-Betonen eine fehlende Austrocknung und damit eine fehlende Karbonatisierung zu einer erheblichen Verschlechterung des FTSW führt, hat bei Beton mit hüttensandreichem Hochofenzement eine erhöhte Karbonatisierung größere Abwitterungen zur Folge. Die Laborproben wurden deshalb unterschiedlichen Vorlagerungsbedingungen (Klimaraum 20 °C / 65 % r. F.; 20 °C bzw. 0 °C / 73 % r. F. und unterschiedliche CO(Index2)-Anreicherung; Freilandlagerung) ausgesetzt. Nach unterschiedlichen Zeiten zwischen 28 und 720 Tagen wurden an den Mörtelproben die entstandenen Karbonatphasen, die Porosität und die Porengrößenverteilung untersucht. Die Betonproben wurden auf die üblichen Frisch- und Festbetonkennwerte, den FTSW, sowie auf die Karbonatphasen in der Betonrandzone geprüft. Die Bauwerksproben wurden auf Karbonatisierungstiefe, FTSW, Änderung des dynamischen E-Moduls mit Anzahl der FTW und Porenstruktur untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Lagerung im Labor zu einer ungünstigeren Porenstruktur führt, die zu einem verstärkten Frost-Tausalzangriff und zu erhöhten Abwitterungen beiträgt.