Detailergebnis zu DOK-Nr. 53943
Weichmacher im Brückenbau - Rückbau eines 104 m langen Spannbetonüberbaues
Autoren |
W. Buhl |
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Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken |
Tagungsband 12. Dresdner Brückenbausymposium: 14. März 2002. Dresden: Technische Universität Dresden, 2002 (Hrsg. vom Lehrstuhl für Massivbau, Institut für Tragwerke und Baustoffe, Technische Universität Dresden) S. 183-194, 5 B, 5 T
Im Vortrag wurde der Ablauf des Abrisses eines neugebauten Spannbetonüberbaues wegen eklatanter Mängel dargestellt. Im Rahmen des Umbaues des Autobahndreieckes Oranienburg im Zuge der A 11/A 10 wurde mit dem Bau der neuen Brücke neben einer 4-Feld-Brücke aus den 80er Jahren angefangen. Baubeginn war am 1.9.2000. Der 2-stegige Spannbetonüberbau über 5 Felder mit einer Länge von 104,5 m und Einzelstützweiten von 15-22-27-24-16 m wurde am 2.4.2000 betoniert. Bereits nach wenigen Tagen, als die Teilvorspannung aufgebracht werden sollte, musste erkannt werden, dass die Festigkeitsentwicklung des Betons nicht normal verläuft (Würfelprüfungen der Prüfkörper für die Erhärtungsprüfung). Nach weiter reichenden Untersuchungen des Prüflabors wurde festgestellt, dass mit Betonagefortschritt die Rohdichte des Betons immer weiter abnahm. Ursache: beim Mischen wurde dem Beton anstelle eines Abbindeverzögerers, ein in der Textilindustrie üblicher Weichmacher zugegeben, welcher vom Zusatzmittellieferanten irrtümlich falsch deklariert und angeliefert worden war. Es folgte die Entscheidung zur Einstellung der Bauarbeiten. Der Überbau wurde abgesenkt und eingelagert, das Lehrgerüst ausgebaut, um die Verkehrseinschränkungen für den Autobahnverkehr zu beseitigen.