Detailergebnis zu DOK-Nr. 53982
Vorfahrtgeregelte Kreuzungen und Kreisverkehrsplätze um jeden Preis oder ehrliche Lichtsignalanlagen?
Autoren |
R. Schnüll |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straßenverkehrstechnik 47 (2003) Nr. 11, S. 565-575, 15 B, 37 Q
Eine lange und intensive Fachdiskussion in den 60er Jahren führte in allen Knotenpunktrichtlinien seit dem Jahre 1969 zu dem Grundsatz, plangleiche Knotenpunkte in kompakter Form auszuführen und nicht jede Möglichkeit der Kapazitätssteigerung durch Auseinanderziehen der Konfliktflächen zu nutzen. Zusätzlich ergab sich aus den Diskussionen um die (Un-)Sicherheit der Fußgänger- und Radverkehrsführungen an Dreiecksinseln in den 80er Jahren die Tendenz der RAS-K-1 88 und der EAHV 93 zum Verzicht auf Rechtsabbiegefahrbahnen mit Dreiecksinseln und spitzwinkligen Einbiegevorgängen an innerörtlichen Knotenpunkten mit Lichtsignalanlage (LSA). Die Renaissance der Kreisverkehrsplätze und der Drang, sie um jeden Preis auch in hoher Verkehrsstärkebereichen als Alternative zur Kreuzung mit LSA einzusetzen, führt nun immer mehr zur Wiedergeburt von aufgeweiteten Knotenpunkten mit vielen Inseln und zu Entwurfselementen, die in den 60er Jahren begründet verworfen worden waren. Die Vermeidung von Lichtsignalanlagen ist fast zu einer neuen Entwurfsstrategie geworden. Es wird der Frage nachgegangen, ob die Neuentdeckung "kanalisierter Knotenpunkte" sinnvoll bzw. notwendig ist und welche Alternativen unter Einbeziehung flexibler betrieblicher Elemente denkbar sind.