Detailergebnis zu DOK-Nr. 54054
Lärmminderung - Erfahrungen mit offenporigen Asphaltdeckschichten
Autoren |
V. Schäfer |
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Sachgebiete |
14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung) |
Deutscher Straßen- und Verkehrskongress München 2002. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2003 (FGSV 001/19) S. 262-270, 9 B, 13 Q
Im Vorfeld des sechsstreifigen Ausbaus der BAB A 2 in Niedersachsen Anfang der 90er Jahre wurde erstmalig in Deutschland im Rahmen von Planfeststellungsverfahren die Auflage erteilt, dass in großen Bereichen lärmmindernde Deckschichten mit einem Korrekturwert von D(Index Stro) = - 5,0 dB(A) hergestellt werden müssen. Dieses Bewertungskriterium wird nur von einer offenporigen Asphaltdeckschicht (OPA) 0/8 erfüllt, die im Neuzustand einen Hohlraumgehalt von mindestens 15 VoI.-% aufweist. In der Vergangenheit gab es beim Bau von OPA's immer einen Zielkonflikt zwischen lärmtechnischer und bautechnischer Nutzungsdauer. Auf der BAB A 2 sollte ein OPA 0/8 mit einem Hohlraumgehalt von mindestens 22 Vol.-% realisiert werden. Mit diesem Konzept sollte ein ausreichendes Vorhaltemaß für eine lange lärmtechnische Nutzung geschaffen werden. Um auch eine ausreichende bautechnische Nutzung erreichen zu können, wurde die Mischgutzusammensetzung weiter optimiert. Der durchschnittliche Hohlraumgehalt beträgt in der fertigen Schicht sogar über 24 Vol.-% bei einem Verdichtungsgrad von ca. 98,5 %. Seit der Ausführung der ersten offenporigen Asphaltdeckschichten nach diesem Konzept vor 6 Jahren werden auf der BAB A 2 kontinuierlich Lärmmessungen durchgeführt. Die Lärmmessungen haben ergeben, dass die Anfangsminderung durchschnittlich bei D(Index Stro) = - 7,5 dB(A) liegt und der für eine offenporige Asphaltdeckschicht 0/8 geforderte Wert von D(Index Stro) = - 5,0 dB(A) erst nach 5 Jahren Liegezeit unterschritten wird. In der Zwischenzeit sind nach dem Vorbild der BAB A 2 bereits weitere Strecken mit offenporigen Asphaltdeckschichten hergestellt worden. Damit sind aber die Entwicklungstätigkeiten in diesem Bereich noch längst nicht abgeschlossen. Weitere technische Verbesserungen könnte die zweischichtige offenporige Asphaltdeckschicht (ZWOPA) liefern. Dieses Konzept soll im Jahr 2003 auf der BAB A 30 im Raum Osnabrück erstmalig auf einer größeren Fläche zum Einsatz kommen.