Detailergebnis zu DOK-Nr. 54079
Rahmenbedingungen für Mobilitätsmanagement in Europa - Ergebnisse und Empfehlungen aus dem MOST-Projekt (Orig. engl.: Framework Conditions for Mobility Management in Europe - Results and Recommendations from the MOST project)
Autoren |
G. Müller |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management |
Tagungsband zum 4. Aachener Kolloquium "Mobilität und Stadt": AMUS 2003. Aachen: Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr, RWTH Aachen, 2003 (Stadt Region Land H. 75) S. 29-41, 1 B, 1 T, 13 Q
Mobilitätsmanagement wird als nachfrageorientierter Ansatz, der Dienstleistungen und organisatorische Innovationen für die Nutzer/innen bereithält, auf lokaler Ebene "gemacht" - sei es für Standorte wie Betriebe oder Schulen, sei es für Kommunen oder Regionen. Dabei wirken auf die umsetzenden Akteure jedoch politische, rechtliche, fiskalische oder organisatorische Rahmenbedingungen, die sie in der Regel nicht oder nur schwer beeinflussen können. Das EU-Projekt MOST (2000-2002) hat diese Rahmenbedingungen für Mobilitätsmanagement analysiert. Neben direkten Einflüssen wie staatlichen Förderprogrammen (z. B. in den Niederlanden, Großbritannien oder Frankreich) oder gesetzlichen Vorgaben (z. B. in Italien), sind auch indirekte Wirkungen untersucht worden. Zwölf Länderberichte und eine Studie zur europäischen Ebene bieten einen reichhaltigen Fundus. Ergebnis der Politikanalyse ist das P.A.I.R.-Schema. Dieses bündelt die wichtigsten Erfolgsfaktoren in die zentralen Bereiche 1.) Politik, 2.) Akteure/Strukturen, 3.) Integration, 4.) Ressourcen. Dazu werden einige Grundbedingungen postuliert sowie das Fehlen von kontraproduktiven Maßnahmen ("inverse policies"). Die Situation in Deutschland in punkto Rahmenbedingungen für Mobilitätsmanagement ist durchwachsen: Mit einem guten Angebot an Verkehrsmittelalternativen und dem generellen Ziel eines integrierten und nachhaltigen Verkehrssystems bestehen auf der einen Seite gute Voraussetzungen. Andererseits gibt es durch das Fehlen von Zuständigkeiten, die Infrastrukturlastigkeit der Finanzinstrumente und die mangelnde, sektorübergreifende Politik wesentliche Schwachstellen, die der gleichberechtigten Anwendung von Mobilitätsmanagement entgegenwirken. Als Fazit wird hier ein Zehn-Punkte-Programm präsentiert, dessen Schritte die weitere Verbreitung vom Mobilitätsmanagement in Deutschland wesentlich unterstützen würden.