Detailergebnis zu DOK-Nr. 54089
Kapazität und Verkehrssicherheit von Knotenpunkten mit der Regelungsart "rechts vor links"
Autoren |
M. Boltze R. Stephan |
---|---|
Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Bonn: DMB Bundesdruckerei, 2003, 87 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 872). - ISBN 3-936892-08-3
Das Forschungsvorhaben wurde in folgenden Schritten abgearbeitet: a.) Literaturanalyse in- und ausländischer Quellen, b.) Unfallanalyse von mehr als 1 300 Unfällen pro 3 Jahre an über 600 Knotenpunkten, c.) Erhebungen/Messungen an Knotenpunkten (113 Messungen an 34 Knoten), d.) mikroskopische Verkehrssimulation und e.) Erstellung eines Bemessungsverfahrens zum Nachweis der Qualitätsstufen des Kfz-Verkehrsablaufs (QSV). Aus der Literatur ergab sich für die Regelungsart "rechts vor links" nur ein Kenntnisstand zum Einsatzbereich, der im HBS 2001 mit 600-800 Kfz/h als Summe aller Zufahrten zusammengefasst wird. Unterhalb dieser Grenze wurden bereits früher QSV definiert, die nun erstmals in der Praxis überprüft werden konnten. Die Ergebnisse der Arbeitsschritte sind (1) zur Verkehrssicherheit: es existiert kein statistisch gesicherter Zusammenhang zwischen der Verkehrsbelastung und der Unfallhäufigkeit; unterschiedlich gestaltete Zufahrten eines Knotenpunktes erhöhen bei steigenden Kfz-Belastungen das Unfallaufkommen (Unfallrate bleibt aber konstant); Einmündungen sind verkehrssicherer als Kreuzungen; (2) zu Kapazität und QSV: die Einsatzgrenzen (QSV D) betragen bei Kreuzungen 800 Kfz/h und bei Einmündungen 900 Kfz/h; die Kapazitätsgrenzen liegen bei 900 bzw. 1 000 Kfz/h; die QSV beinhalten gegenüber vorfahrtbeschilderten Knotenpunkten geringere Wartezeiten; mit einem einfachen Bemessungsverfahren kann der Nachweis der QSV geführt werden, wofür im Allgemeinen die Kenntnis der Knotenpunktgesamtbelastung in Kfz/h genügt, wobei Radfahrer und Fußgänger vernachlässigbar sind. Das so gewonnene Bemessungsverfahren ergänzt die vorhandenen Verfahren, wie sie im HBS 2001 enthalten sind.