Detailergebnis zu DOK-Nr. 54114
Simulationsrechnungen zu einigen Telematiktechniken und -diensten
Autoren |
G. Halbritter K.-R. Bräutigam C. Kupsch |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Internationales Verkehrswesen 55 (2003) Nr. 4, S. 149-155, 6 B, 6 T, 10 Q
Verkehrstelematik ermöglicht Effizienzsteigerungen im Verkehrssystem. Zur Untersuchung der Möglichkeiten, Wirkungen und nichtbeabsichtigten Folgen neuer Telematiktechniken und -dienste wurden Fallstudienauswertungen in- und ausländischer Projekte sowie Simulationsrechnungen für den Modellballungsraum München durchgeführt (BMBF-Förderung, Kennzeichen 19 K 97115). Der Beitrag beschreibt im Wesentlichen, Modell und Ergebnisse der Simulationsrechnungen für den Fall "Morgendlicher Berufspendlerverkehr" und den Einsatz verbesserter Leitempfehlungen für die Verkehrsteilnehmer auf der Grundlage verbesserter Informationen zum Belastungszustand des Straßennetzes. Die BMBF-Studie enthält darüber hinaus noch den Fall "Verkehr an einem ausgewählten Werktag in der Ferienzeit mit erheblicher zusätzlicher Verkehrsbelastung durch den Urlaubsverkehr". Bei den Simulationsrechnungen wird unterschieden zwischen Ausstattungsraten mit Leitsystemen von 0 %, 20 %, 40 % und 100 % der Berufspendler sowie einem Fall Systemoptimum, bei dem die Summe aller Fahrzeiten minimiert wird. Mit Leitsystemen werden mittlere Reisezeitgewinne von etwa vier Minuten oder 10 % realisiert, bezogen auf den Referenzfall "ohne Leitsystem". Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Ausstattungsraten waren minimal. Die nicht ausgestatteten Fahrzeuge konnten ebenfalls Reisezeitgewinne realisieren. Im Systemoptimum erhöht sich der Reisezeitgewinn um eine weitere Minute für die Berufspendler und um zwei Minuten für die übrigen Verkehrsteilnehmer. Im Falle der Spreizung der morgendlichen Spitze auf 4 Stunden ergeben sich Reisezeitgewinne für die Pendler von sieben Minuten oder 15 %, mit zusätzlichen Gewinnen für die übrigen Verkehrsteilnehmer in diesem Zeitfenster. Im dritten beschriebenen Fall, bei dem eine Erhöhung des Besetzungsgrades von 1,06 (IST) auf 1,4 bzw. 2,0 eingestellt wurde, konnten Reisezeitgewinne von acht bzw. zwölf Minuten realisiert werden. Individuelle Leitsysteme, die den aktuellen Straßenzustand berücksichtigen, bringen nach dieser Studie Vorteile für alle Verkehrsteilnehmer.