Detailergebnis zu DOK-Nr. 54270
XXII. Welt-Straßenkongress (AIPCR) Durban 2003: Bericht der Bundesrepublik Deutschland - ST1: Road quality service levels and innovations to meet user expectations
Autoren |
S. Hahn S. Knepper E. Kempkens |
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Sachgebiete |
12.0 Allgemeines, Management |
Köln: Nationales Komitee der Bundesrepublik Deutschland des Welt-Straßenverbandes (AIPCR), 2003, 21 S., 3 B, 9 Q
Ein Erhaltungsmanagement zu betreiben, bei dem unter Berücksichtigung verfügbarer Mittel ein bautechnisch und verkehrlich optimaler Eingriffszeitpunkt für die Erhaltungsmaßnahmen sichergestellt ist, ist von weitreichender Bedeutung. In Deutschland wurde 1992 mit einer Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) auf Bundesfernstraßen begonnen. Die Messungen umfassen die Längsebenheit, die Querebenheit, die Griffigkeit und Oberflächenschäden. Das Streckennetz wird in einem Rhythmus von vier Jahren erfasst. Durch eine normierte Bewertung der Zustandsgrößen und der Festlegung von Warn- und Schwellenwerten wird eine Art Anforderungsniveau definiert. Die zugehörigen Visualisierungsmöglichkeiten sind bei den Straßenbauverwaltungen auf großes Interesse gestoßen. Auf der Grundlage der ZEB wird ein bundesweit einheitliches Pavement Management System (PMS) entwickelt, welches von den Ländern routinemäßig angewendet, eine Optimierung der Straßenerhaltung durch eine einheitliche, ökonomische Bewertung von Erhaltungsmaßnahmen erreicht. Dem Anwender steht ein Instrumentarium zur Verfügung, das Hilfestellung leistet beim Erhaltungsmanagement und bei der Erhaltungsplanung durch Ermittlung und Reihung der technisch möglichen Alternativen für Instandsetzungs-/Erneuerungsmaßnahmen auf Projektebene, Zusammenführung der optimierten Maßnahmealternativen zu Erhaltungsprogrammen für das betrachtete Straßennetz und eine schnelle Umsetzung strategischer Zielvorgaben in Form von Qualitäts- oder Finanzszenarien für Gesamt- oder Teilnetze. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen hat 2001 mit einem neuen Regelwerk den Weg zu einer systematischen Straßenerhaltung unter Einbeziehung eines PMS geebnet. Dadurch wird auch die Möglichkeit geschaffen, die Ergebnisse der PMS-Anwendungen und die Erhaltungsprogramme der 16 deutschen Bundesländer miteinander zu vergleichen. Um zukünftig auch weiterhin den Anforderungen der Nutzer an die Straße gerecht zu werden, wird zusätzlich die Möglichkeit einer neuen Form von Bauverträgen - den Funktionsbauverträgen - getestet. Die Bezeichnung "Funktionsbauvertrag" soll verdeutlichen, dass die Funktion der Straßenkonstruktion, d. h. die sichere Befahrbarkeit und die Dauerhaftigkeit der Straße im Mittelpunkt des Bauvertrags zwischen Baulastträger und Bauausführendem steht. Der Funktionsbauvertrag fasst die Neubaumaßnahme oder Grunderneuerung einer Straße und deren bauliche Erhaltung über einen Zeitraum von 20 Jahren in einem Vertragswerk zusammen.