Detailergebnis zu DOK-Nr. 54288
Machbarkeitsstudie zur Formulierung von Anforderungen für ein neues Umweltzeichen für Enteisungsmittel für Straßen und Wege, in Anlehnung an DIN EN ISO 14024 - Forschungsbericht 200 95 308/04; UBA-FB 000404
Autoren |
S. Gartiser R. Reuther C.-O. Gensch |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 16.4 Winterdienst |
Berlin: Umweltbundesamt, 2003, VII, 121 S., 7 B, 17 T, zahlr. Q (Umweltbundesamt, Texte H. 09/03) (Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit)
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie in Anlehnung an DIN EN ISO 14024 sollte überprüft werden, ob die Vergabe eines Umweltzeichens für ein Enteisungsmittel auf der Basis von Kaliumformiat im kommunalen Winterdienst aus ökologischen Gründen sinnvoll ist. Hierzu wurde ein ökologischer Vergleich innerhalb der Produktgruppe der Streu- und Enteisungsmittel durchgeführt, unter Einbeziehung einer orientierenden Ökobilanz. Ergebnis ist, dass nach bisherigem Kenntnisstand der Einsatz von Formiaten im Winterdienst für Straßen und Wege nicht empfohlen werden kann. Die sehr geringe aquatische Ökotoxizität ist zwar mit der von Kochsalz und Calcium/Magnesiumchlorid vergleichbar. Untersuchungen zur terrestrischen Ökotoxizität fehlen jedoch. Die Formiate sind zwar selbst bei winterlichen Temperaturen leicht biologisch abbaubar, inwieweit hierdurch jedoch die Ökotoxizität günstig beeinflusst wird, lässt sich nicht abschätzen. Im Vergleich mit Streusalzen oder auch abstumpfenden Streumitteln wird jedoch für die Herstellung von Formiaten wesentlich mehr Primärenergie verbraucht und es ist mit mindestens 10fach höheren Kosten zu rechnen. Demgegenüber ist der Einsatz von Formiaten als Ersatzstoff für Glykole und Harnstoff in der Flugzeug- und Bewegungsflächenenteisung (vgl. RAL-UZ 99) weiterhin zu begrüßen. Im Rahmen der Studie wurden auch allgemeine Kriterien für Streumittel sowie praktische Empfehlungen für einen ökologischen Winterdienst ausgearbeitet.