Detailergebnis zu DOK-Nr. 54447
Heterogenität im Fernverkehr: Wie wenige reisen wie viel?: Dritter Teil der Serie "Entwicklung der Mobilität im vereinigten Deutschland"
Autoren |
W. Manz D. Zumkeller J. Last |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Internationales Verkehrswesen 55 (2003) Nr. 6, S. 267-273, 4 B, 2 T, 16 Q
Der dritte Teil der Serie setzt sich im Wesentlichen mit Erhebungsmethoden und Verhaltensweisen im Fernverkehr auseinander. Um für die Verkehrsträger neue Kundenpotenziale zu erschließen, bestehende Kunden zu binden, die Marktpräsenz zu verbessern und die Wirtschaftlichkeit zu steigern, müssen zunächst grundsätzliche Entscheidungsprozesse der Kunden analysiert werden. Erst dann kann ein mikroskopisches Simulationsmodell realisiert werden, das die Einzelentscheidungen ausreichend genau nachbildet. Für den Alltagsverkehr gibt es ausreichend genaue Verfahren, um für Prognosen gute Ergebnisse zu erzielen. Hinsichtlich des Fernverkehrs sind die Verfahren deutlich weniger weit entwickelt, da das Fernverkehrsverhalten wesentlich vielschichtiger ist und Aktivitäten im Fernverkehr deutlich heterogener in der Bevölkerung verteilt sind als im Alltagsverkehr. Querschnittsorientierte Erhebungsmethoden (Betrachtung einzelner Reiseereignisse) bilden den tatsächlichen Sachverhalt nur unzureichend ab. Erst Längsschnitterhebungen (Betrachtung von Personen, die Reiseereignisse planen und durchführen) können Verhaltensänderungen differenzierter analysieren. Erst wenn in der Datenbasis nach monomodalen und multimodalen Reisenden unterschieden wird und zusätzlich die verwendeten Verkehrsträger einbezogen werden, erhält man ein differenziertes Bild der Fernverkehrsnachfrage. Es ist zu erwarten, dass sich integrierte (verkehrsträgerübergreifende) Angebote weitere Marktpotenziale erschließen werden. Zukünftig sind Verfahren zu entwickeln, die das Verkehrssystem als verkehrsträgerübergreifende Einheit betrachten.