Detailergebnis zu DOK-Nr. 54547
Kapazität von Straßen als Zufallsgröße
Autoren |
W. Brilon H. Zurlinden |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straßenverkehrstechnik 48 (2004) Nr. 4, S. 164-172, 12 B, 3 T, 14 Q
Die Kapazität von Straßen wird traditionell als Konstante angesehen. Neuere Untersuchungen kommen dagegen zu der Erkenntnis, dass die Kapazität eher als Zufallsgröße aufzufassen ist. Für die Ermittlung entsprechender Verteilungsfunktionen der Kapazität sind konventionelle Ansätze jedoch ungeeignet. Der vorliegende Beitrag beschreibt ein neuartiges Verfahren zur Ermittlung von Kapazitätsverteilungen, das auf der Theorie der Analyse von Lebensdauerdaten basiert. Mit diesem Verfahren wurden umfangreiche Messdaten von zwei Engpässen im deutschen Autobahnnetz analysiert. Es zeigte sich, dass die Kapazität mit guter Näherung Weibull-verteilt ist. Der stochastische Ansatz zur Beschreibung der Kapazität von Straßen ermöglicht eine theoretische Erklärung des bekannten Phänomens der Abhängigkeit empirisch ermittelter Kapazitäten von der Intervalllänge. Darüber hinaus werden Aussagen zur optimalen Auslastung von Autobahnen abgeleitet. Die maximale Verkehrsleistung wird demnach bei einem Auslastungsgrad von etwa 90 % erreicht.