Detailergebnis zu DOK-Nr. 54558
Betonschutzwände in Gleitschalungsbauweise
Autoren |
M. Antenbrink |
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Sachgebiete |
6.5 Leit- und Schutzeinrichtungen 11.3 Betonstraßen |
Straße und Autobahn 55 (2004) Nr. 4, S. 203-209, 6 B, 8 Q
Seit fast genau zwanzig Jahren werden auf den Autobahnen in Hessen Betonschutzwände in Gleitschalungsbauweise eingesetzt. Von den über 170 km Betonschutzwänden wurden mehr als zwei Drittel in den letzten fünf Jahren gebaut. Betonschutzwände gewinnen durch den weiter zunehmenden Verkehr und hier vor allem durch den überproportional steigenden Schwerverkehr auf den hoch belasteten Autobahnen in den Ballungsräumen immer mehr an Bedeutung, weil sie relativ unempfindlich gegen Pkw-Anfahrten sind und bei Anfahrten durch den Schwerverkehr ein sehr hohes Maß an Durchbruchsicherheit bieten. Die praktischen Erfahrungen in Hessen zeigen, dass mit dem starren System der Betonschutzwand nicht zwangsläufig ein Anstieg der Unfallschwere verbunden ist und Anzeichen für einen Rückgang der absoluten Unfallzahlen sprechen. Die neuen Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme (RPS) werden die Anforderungen an Schutzeinrichtungen im Mittelstreifen von zweibahnigen Straßen durch Einführung der Rückhaltestufe H2 deutlich heraufsetzen. Ab diesem Zeitpunkt werden hochwertige Stahlschutzplankenkonstruktionen mit Betonschutzwänden in Gleitschalungsbauweise oder als Fertigteile im Wettbewerb stehen. Mittel- bis langfristig müssen in Hessen mehr als 100 km Schutzeinrichtungen im Mittelstreifen umgerüstet werden. Aus Gründen der Sicherheit, Leistungsfähigkeit und auch aus betrieblichen Gesichtspunkten werden Betonschutzwände in Gleitschalungsbauweise auf Grund der bisherigen Erfahrungen in Hessen eine wichtige Rolle spielen.