Detailergebnis zu DOK-Nr. 54674
Betonstraßenbau in Indien
Autoren |
S. Freudenstein |
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Sachgebiete |
0.20 Straßen- und Verkehrswesen (Länderberichte) 11.3 Betonstraßen |
Betonstraßentagung 2003 - Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe "Betonstraßen" am 25. und 26. September 2003 in Stuttgart. Bonn: Kirschbaum Verlag, 2004 (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Betonstraßen" (FGSV, Köln) H. 26) (FGSV B 26) S. 12-17, 14 B
Die indische Autobahnbehörde plant in dem größtenteils von der Weltbank finanzierten nationalen Straßenentwicklungsprogramm in den nächsten Jahren 13 150 km vier- bzw. sechsstreifige Autobahnen neu zu bauen bzw. zu erneuern. Dieses ehrgeizige Vorhaben soll bis zum Jahre 2007 abgeschlossen sein. Die derzeitigen Autobahnen sind weder durch ihren Querschnitt noch durch die bauliche Substanz geeignet, die enorme Verkehrszunahme und die hohen Achslasten aufzunehmen. Im Anschluss daran sollen gegebenenfalls weitere großflächig angelegte Projekte folgen, welche "Express-Highways" genannt werden und für größere Geschwindigkeiten ausgelegt sind. Die neuen Straßen des derzeit im Bau befindlichen Straßenentwicklungsprogramms verbinden dann die großen Städte Indiens. Ferner soll eine Nord-Süd-Autobahn und eine West-Ost-Achse errichtet werden. Die Bauweise ist im Wesentlichen von der deutschen und der amerikanischen Philosophie geprägt. Im Hinblick auf die Belastung der Betondecken geht man einen mit hohen Sicherheiten behafteten Weg, der durchaus auch in Indien zu einer beträchtlichen Steigerung der Baukosten führen kann. So beträgt beispielsweise die Dicke der Betondecke auf hochbelasteten Autobahnen zwischen 32 cm und 35 cm. Dies ist auch sinnvoll, wenn man die tatsächlichen Achslasten der schweren Lkw berücksichtigt. Achslasten weit über 15 t scheinen gebräuchliche Werte zu sein. So kann die Qualität der Betonstraßen im Hinblick auf die Tragfähigkeit als durchaus zukunftsweisend betrachtet werden, während der Fahrkomfort und die Einbaugenauigkeiten im Ergebnis nicht mit dem deutschen Standard zu vergleichen sind. Dabei gilt es aber zu berücksichtigen, dass die Geschwindigkeiten, die in Indien gefahren werden, sich auf relativ niedrigem Niveau bewegen.