Detailergebnis zu DOK-Nr. 54826
Wegeplanung verfehlt strategische Ziele - Ein Bundesverkehrskonzept tut Not! - Zur Bedeutung von globalen und regionalen Ursachenstrukturen für die strategische Planung
Autoren |
E. Kutter |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Informationen zur Raumentwicklung (2004) Nr. 6, S. 353-363, 1 B, 3 T, Q
Der Ansatz der Verkehrswegeplanung geht davon aus, dass ein Verkehrssystem durch Gestaltung der Infrastrukturangebote gesteuert werden kann. Die über mehrere Jahrzehnte vollzogene Individualisierung konterkariert diesen Ansatz: Es kann keine "Verbindungsfunktion" mehr geplant werden, da auch ein fein verästeltes Erschließungsnetz nutzbar wird. Erst durch individualisierten Transport wurde die Internationalisierung möglich; und die durch individuelle Verkehrsmöglichkeilen angestoßenen regionalen Raumentwicklungen sind zwar Hauptmotor der Verkehrsentwicklung, kommen aber in der Wegeplanung nicht einmal vor. Ansatzpunkt der notwendigen neuen Verkehrsstrategie müssten die ursächlichen, "verkehrsgestützten" Lebens- und Wirtschaftsweisen sein. Im Fernverkehr dürften hierbei die den Wertschöpfungsprozessen (im Raum) zugrunde liegenden Logistikstrategien wichtigster Ansatzpunkt sein. In den Regionen dagegen brauchen wir statt der Verkehrsangebotsplanung ein gemeinsames Management von Raum und Verkehr, wobei dies ganz besonders auf die Raumnutzungen zielen muss.