Detailergebnis zu DOK-Nr. 54876
Verkehrssicherheitsvergleich von Tunneln mit Gegenverkehr und Richtungsverkehr in Österreich
Autoren |
K. Robatsch C. Nussbaumer |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 15.8 Straßentunnel |
Straße und Autobahn 55 (2004) Nr. 7, S. 383-387, 6 B, 8 T, 2 Q
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei gleicher Fahrleistung ein Unfall in einem Tunnel ereignet bzw., dass Verkehrsteilnehmer im Tunnel verunglücken, ist geringer als im Durchschnitt auf Autobahnen, Schnellstraßen und Bundesstraßen im Freiland. Wenn es aber zu einem Unfall im Tunnel kommt, ist die Verletzungsschwere höher als auf anderen Straßenarten. Dies bedeutet, dass die Unfallkostenrate und das Risiko, bei einem Unfall im Tunnel getötet zu werden, höher ist als auf Autobahnen und Schnellstraßen. Vergleicht man Tunnel mit einer Länge von über einem Kilometer, ist die Verkehrssicherheit in Tunneln mit Richtungsverkehr höher als in jenen mit Gegenverkehr. Bei der Unfallanalyse zeigt sich, dass nicht der Tunnel das Hauptproblem darstellt, sondern die generell mangelnde Verkehrsmoral in puncto "Geschwindigkeit und Abstand". So ist jeder zweite Tunnelunfall auf zu geringen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zurückzuführen und viele Unfälle ereignen sich auf Grund überhöhter Geschwindigkeiten. Abstandsmessanlagen, Radargeräte und Section Control können dazu beitragen, die Unfallzahlen zu reduzieren. Diese Maßnahmen müssen auch vor dem Portalbereich eingesetzt werden, da das Unfallrisiko im Einfahrtsbereich des Tunnels am höchsten ist.