Detailergebnis zu DOK-Nr. 54929
Wege aus der "verfahrenen" Verkehrspolitik?
Autoren |
W. Canzler |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Informationen zur Raumentwicklung (2004) Nr. 6, S. 341-352, zahlr. Q
Mobilität bedeutet Beweglichkeit, und die fängt im Kopf an. Verkehr ist realisierte Mobilität, ist Ergebnis und zugleich Triebfeder der arbeitsteiligen Gesellschaft. Das alles dominierende Auto erlaubt eine flexible und selbstbestimmte Nutzung; es ist ein Ort der geschützten Privatheit im öffentlichen Raum und nach wie vor Statussymbol und Prestigeobjekt. Gleichwohl bringen der gestiegene Verkehrsaufwand und insbesondere die Massenmotorisierung vielfältige Belastungen mit sich. Ungelöst sind die Probleme vor allem beim klimarelevanten Kohlendioxyd, beim Lärm und nicht zuletzt beim Flächenverbrauch. Zukunftsfähig ist der Verkehr nur, wenn er die vorhandenen Verkehrsträger effizienter nutzt und zudem Zugang und Teilhabe für alle gewährleistet. Verkehrspolitisch bedeutet dies: Es geht künftig nicht um eine Ausweitung von Verkehrsinfrastruktur, also weder um mehr Straßen noch um mehr Schienentrassen, sondern um deren bessere und intensivere Nutzung. Dazu bedarf es einer wirklichen - und nicht nur rhetorischen - integrierten Vernetzung aller Verkehrsmittel, einer konsequenten Verkehrsflächenbewirtschaftung und eines offenen Wettbewerbs um die Verkehrskunden mit neuen attraktiven Verkehrsdienstleistungen.