Detailergebnis zu DOK-Nr. 55008
Weiterführende Untersuchungen zum Verhalten von Pflasterdecken unter horizontaler Belastung
Autoren |
F. Wellner T. Lerch R. Numrich |
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Sachgebiete |
11.4 Pflaster- und Plattenbefestigungen |
Bonn: DMB Bundesdruckerei, 2004, 53 S., zahlr. B, T, Q (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 894). - ISBN 3-936892-29-6
Durch Laborversuche war das Verhalten von Pflasterdecken unter Horizontallast in Kombination von Horizontal- und Vertikallast zu erfassen und durch mechanische Modelle zu beschreiben. Der Nutzung angepasste Anwendungen sollten erarbeitet werden. Die Wirkungsweisen der Einzelkomponenten Betonstein, Fuge und Bettung bei horizontaler Belastung wurden in diesem Forschungsvorhaben untersucht. An den Pflasterflächen wurden mittels Spreizgerät statisch Druckverschiebungslinien ermittelt. Bei dynamischen Dauerbelastungsversuchen wurden die Pflasterflächen mit einer Kombination von Horizontal- und Vertikallast entsprechend der höchstzulässigen Achslast belastet. Bezüglich der bei den dynamischen Versuchen gemessenen maximalen Verformungen lagen die Verbundsteine mit Ausnahme des Doppel-T-Verbundsteins innerhalb eines engen Bereiches. Der T-Verbundstein zeigte in den dynamischen Versuchen das zweitbeste Verformungsverhalten. Einen deutlichen Unterschied gab es beim F+B-Verbundstein, der sich bei den Spreizversuchen im Mittelfeld fand, bei den dynamischen Belastungsversuchen jedoch praktisch ohne messbare Verformungen an der Spitze lag. Auffällig waren die geringen Verformungen bei den beiden untersuchten Varianten mit Rechtecksteinen und Natursand 0/2 mm als Fugenfüllung. Eine Fugenfüllung mit Brechsand 0/2 mm ist dagegen nicht empfehlenswert. Zusammenfassend ließ sich feststellen, dass bei fachgerechter Ausführung von Betonpflasterdecken mit geeigneten Materialien ein guter Widerstand gegen horizontale Verformungen erreichbar ist. Wichtig sind ein guter Verband zwischen den Steinen sowie eine gute und dauerhafte Fugenfüllung. Ungünstig wirkten sich durchgehende Fugen in Belastungsrichtung aus. Mit Hilfe von Verbundpflastersystemen war es möglich, das horizontale Verformungsverhalten zu verbessern. Die Verbundsysteme konnten jedoch nur wirksam werden, wenn ihre Verbundwirkung bereits bei geringen Verformungen aktiviert wird. Als sehr günstig stellte sich ein System mit angeformten Nasen heraus, die gleichzeitig als Abstandshalter wirkten und die Einhaltung der erforderlichen Fugenbreite von 5 mm sicherten.