Detailergebnis zu DOK-Nr. 55028
Von unten durchschlagende Ermüdungsrisse: Ein Mythos oder Realität? (Orig. engl.: Bottom-up fatigue cracking: Myth or reality?)
Autoren |
A.A. Molenaar |
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Sachgebiete |
14.2 Ebenheit, Befahrbarkeit |
Cracking in Pavements: Mitigation, Risk Assessment and Prevention - Proceedings of the Fifth International RILEM Conference, Limoges, France, 5-8 May 2004. Bagneux: RILEM Publications, 2004 (RILEM Proceedings; PRO 37) S. 275-282, 6 B, 4 Q
Da nach wie vor Unsicherheiten bestehen, ob und wann Ermüdungsrisse in einer Asphaltbefestigung von unten nach oben durchschlagen, wurden noch einmal die diesbezüglich beobachteten Veränderungen in Form von Rissen sowie die dazugehörigen Messungen und theoretischen Ableitungen diskutiert. Es konnte herausgestellt werden, dass es die klassische Emüdung gibt, die unten an der Asphaltschicht anfängt und nach oben fortschreitet. Das ergibt sich aus der Tatsache, dass die auf Versuchsstrecken an der Unterseite des Asphalts gemessenen Zugdehnungen mit zunehmenden Lastwiederholungen auch größer werden. Entsprechend nehmen die Steifigkeiten ab. Es muss jedoch ernsthaft bezweifelt werden, dass diese klassische Ermüdungserscheinung sich als deutlich sichtbarer Riss bemerkbar macht, insbesondere, wenn die Dicke des Asphaltes beträchtlich ist. Gemäß den im Querschnitt wandernden Radbelastungen scheint es jedoch so zu sein, dass sich ein Bereich mit Entmischung als eine Art Mikroschaden einstellt und kleine isolierte Makrorisse entstehen. Dagegen konnte belegt werden, dass sich Ermüdungsrisse an der Fahrbahnoberfläche in Längsrichtung entwickeln. Das ist die Folge der komplexen Kontaktdruckverteilung unter einem Reifen. Außerdem konnte gezeigt werden, dass die entstehenden Zugdehnungsspitzen eine eindeutige Lokalisierung haben und eine klare Abnahme mit zunehmender Entfernung vom Belastungszentrum aufweisen. Für diese Aussagen waren die Messergebnisse an Bohrkernen herangezogen worden, die aus einer 15 cm dicken Asphaltbefestigung nach einer Beanspruchung mit der LINTRACK-Versuchseinrichtung entnommen wurden.