Detailergebnis zu DOK-Nr. 55030
Ausgestaltung von Brand-Notbeleuchtung und Leitsystemen zur Fluchtwegkennzeichnung in Straßentunneln - Systematik der Leitsysteme
Autoren |
W. Baltzer B. Steinauer W. Riepe |
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Sachgebiete |
15.8 Straßentunnel |
Bonn: DMB Bundesdruckerei, 2004, 52 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBW, Bonn) H. 892). - ISBN 3-936892-30-X
Die Analyse der zurückliegenden Brandkatastrophen in Tunneln zeigt, dass die Fluchtwegkennzeichnung neben weiteren Parametern einen wesentlichen Einfluss auf das Fluchtverhalten der Tunnelnutzer und die sichere Selbstrettung hat. Für die vorliegende Untersuchung der Systematik der Leitsysteme in der Fluchtwegkennzeichnung von Straßentunneln wurden daher aus 51 grundsätzlich geeigneten Fluchtwegpiktogrammen durch einen Auswahltest 13 Symbole ausgewählt. In weiteren umfangreichen systematisch aufeinander aufbauenden Tests wurde wie im Auswahltest mit Hilfe von Computersimulationen die Reaktion der Probanden untersucht. Hier konnten eingehend die Eigenschaften jedes Piktogramms hinsichtlich Begreifbarkeit und Eindeutigkeit sowie Erkennbarkeit und Lesbarkeit direkt bzw. indirekt geprüft werden. Welche Piktogramme schließlich für den Einsatz im Tunnel geeignet sind, hängt von dem jeweiligen Fluchtwegkonzept des Tunnels ab, das wie folgt unterschieden werden kann: 1. Das derzeit in Deutschland übliche Konzept sieht eine statische Fluchtwegkennzeichnung vor und informiert den Nutzer zwischen zwei erreichbaren Notausgängen über Richtung und Abstand der beiden Notausgänge und überlässt im Ereignisfall die Entscheidung, welche der beiden Möglichkeiten die günstigste ist, der flüchtenden Person. 2. Ein weiteres Konzept der statischen Fluchtwegkennzeichnung zeigt ausschließlich die Richtung bis zum nächstgelegenen Notausgang an. Ebenso wird bei einer dynamischen Fluchtwegkennzeichnung in Abhängigkeit von dem sich verändernden Schadensereignis nur die günstigste Fluchtwegrichtung, die nicht automatisch die kürzeste sein muss, angezeigt. Für den ersten Fall eignet sich ein Piktogramm, dass im Wesentlichen dem des Beispiels in den neuen RABT (Ausgabe 2003) entspricht. Für den zweiten Fall zeigt sich, dass nur ein Richtungspfeil bzw. ein Piktogramm, das zusätzlich über die Entfernung zum Notausgang informiert, von den Probanden extrem schnell und sicher erfasst wird. Hier sind allerdings weitere Untersuchungen zur Einbindung in ein dynamisches Fluchtwegkonzept erforderlich.