Detailergebnis zu DOK-Nr. 55034
Planung unterirdischer Verkehrsanlagen gegen Brandgefahren / Planning underground transport facilities to cope with fire incidents
Autoren |
K. Kordina |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 15.8 Straßentunnel |
Tunnel 23 (2004) Nr. 5, S. 9-20, 7 B, 20 Q
Mit Blick auf den Brandschutz stehen die Planung und der Betrieb von Verkehrstunneln vor außergewöhnlichen Anforderungen. Von großer Bedeutung sind dabei Einrichtungen und Maßnahmen, die es den Tunnelbenutzern ermöglichen, sich im Brandfall eigenständig zu retten. Der Beitrag liefert die Ergebnisse aus Tunnelbrandversuchen mit wirklichkeitsnahen Brandlasten, wobei auf Brandursachen und -verlauf, auf die Toxizität der Brandgase und deren Temperaturentwicklung und auf das Verhalten der Tunnelauskleidungen besonders eingegangen wird. Der Autor erläutert 20 Tunnelbrandversuche, die in einem stillgelegten Bergwerkstunnel in Norwegen 1990 bis 1992 im Rahmen eines EUREKA-Programms durchgeführt worden sind. Am Tunnelportal sorgte ein Großventilator zwecks Brandausbreitung für entsprechende Luftgeschwindigkeiten. Gemessen wurden die Heißgas- und Rauchentwicklung, die Luftgeschwindigkeiten, die Gaskonzentrationen und deren Temperaturen. Die bei real vorgekommenen Tunnelbränden aufgestellten Temperatur-Zeitkurven unterscheiden sich vor allem durch ihren viel schnelleren Temperaturanstieg erheblich von der Einheitstemperaturkurve und zwingen zu besonderen Brandschutzmaßnahmen. Auch angesichts der raschen Entwicklung des gefährlichen CO-Gas-Luftgemisches ist ein Abstand der Fluchttüren oder Rettungskammern von mehr als 350 m abzulehnen. Ebenso wird eine wirkungsvolle Entlüftung und Absaugung der Brandgase unmittelbar über dem Brandherd gefordert.