Detailergebnis zu DOK-Nr. 55874
Mikroskopische längsschnittorientierte Abbildung des Personenfernverkehrs
Autoren |
W. Manz |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Karlsruhe: Institut für Verkehrswesen, Universität Karlsruhe (TH), 2005, II, 163 S., zahlr. B, T, Q (Schriftenreihe des Instituts für Verkehrswesen, Universität Karlsruhe (TH) H. 62). - ISBN 3-9804741-7-8
Mikroskopische Modellkonzepte haben schon in der Vergangenheit die Person als Nutzer von Angeboten und Infrastruktur mehr in den Mittelpunkt der Modellierung gerückt. Die zu erwartenden Herausforderungen des Marktes machen es aber unumgänglich, die Person und sein Handeln über längere Zeitabschnitte zu beobachten, um in den Simulationsmodellen die durch den Zeitbezug sichtbare Variation des Verhaltens konsistent abbilden zu können. In dieser Arbeit wird ein mikroskopisches Modell für den Personenfernverkehr vorgestellt, das die Anforderungen erfüllt, die sich aus der Berücksichtigung des zeitlichen Längsschnittes ergeben. Das Verhalten von Personen im Fernverkehr wird über ein Kalenderjahr simuliert, wodurch nicht nur saisonale Schwankungen darstellbar werden. Die längsschnittorientierte Betrachtung ermöglicht durch die Integration von spezifischen Eigenschaften in den verschiedenen Stufen des Modellkonzeptes haushalts- und personenbezogen auch über den Zeitverlauf konsistente Ergebnisse. So können mit Hilfe derartiger Modelle durch die Längsschnittorientierung erstmals durch Simulation Nutzer eines Verkehrsangebotes von Nicht-Nutzern unterschieden werden. Der Modellbeschreibung ist eine umfangreiche Analyse des Personenfernverkehrs vorangestellt. Wesentliche Erkenntnisse hieraus sind z. B. die heterogene Verteilung der Nachfrage über die Bevölkerung und die Bedeutung der Einflussgrößen "Verkehrssystem", "persönliche Präferenzen" und "situativer Reisekontext" bei der Verkehrsmittelwahlentscheidung. Das entwickelte Modell wird beispielhaft an zwei Anwendungsfällen (Konsequenzen verschiedener Schulferienordnungen der Bundesländer für den Tourismus und die Verkehrsnachfrage und Nachfrageveränderungen im Raum Montabaur durch den realisierten ICE-Halt) erprobt.