Detailergebnis zu DOK-Nr. 55876
Autofahren um jeden Preis? - Wie private Haushalte auf Änderungen der Kraftstoffpreise reagieren
Autoren |
H. Hautzinger M. Helms G. Haag |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Internationales Verkehrswesen 57 (2005) Nr. 3, S. 77-82, 5 B, 1 T, 9 Q
Immer wieder wird die Frage kontrovers diskutiert, welchen Einfluss die Höhe des Kraftstoffpreises auf das Mobilitätsverhalten vor allem privater Haushalte hat. Dies betrifft die Wirkungen der Ökosteuer, aber auch andere Ereignisse wie z. B. die von Marktprozessen. Der Artikel fasst die Ergebnisse einer entsprechenden Studie zur Preiselastizität der Verkehrsnachfrage privater Haushalte zusammen. Erstmals konnten neben makroökonomischen Zeitreihen auch die Mikrodaten des Mobilitätspanels herangezogen werden. Die Ergebnisse der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen: Als Resultat der deskriptiven Analyse lässt sich festhalten, dass auf Kraftstoffpreiserhöhungen im Allgemeinen relative und teilweise auch absolute Rückgänge der Kraftstoffnachfrage folgen; Kraftstoffpreissteigerungen induzieren einen Rückgang der Pkw-Verkehrsnachfrage privater Haushalte; einer der Gründe für den unterproportionalen Verbrauchsrückgang ist die Entwicklung der relativen Einkommenssituation der Mehrzahl der Haushalte, die noch Spielraum für höhere Mobilitätsausgaben zulässt; Pkw-Besitzer reagieren auf Kraftstoffpreisänderungen auch durch ein verändertes Pkw-Kaufverhalten mit einem Trend zum Dieselantrieb; staatlich induzierte Kraftstoffpreisänderungen ziehen stärkere Reaktionen nach sich als marktbedingte Preisschwankungen; kraftstoffpreisbedingte Reduzierungen der Pkw-Fahrleistungen führen kaum zu erhöhter Nachfrage im ÖPNV.