Detailergebnis zu DOK-Nr. 55880
Sichtbarkeit von Lkw: Erfahrungen aus den USA und Europa
Autoren |
H. Reinsberg |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Internationales Verkehrswesen 56 (2004) Nr. 12, S. 554-557, 4 B, 14 Q
Rund ein Drittel aller Straßenverkehrsunfälle mit Beteiligung von Lkw ereignen sich bei Dunkelheit oder Dämmerung, wobei die Schwere dieser Unfälle überdurchschnittlich hoch ist. Einer der Hauptgründe für die hohe Anzahl von Unfällen bei Nacht, Dämmerung oder schlechtem Wetter ist die mangelhafte Erkennbarkeit von großen Güterfahrzeugen für nachfolgende Verkehrsteilnehmer bzw. die schlechte seitliche Erkennbarkeit, wenn die Lkw Kreuzungen queren. Die Sichtbarkeit von Lastwagen kann gesteigert werden, wenn sie mit retroreflektierenden Konturmarkierungen ausgerüstet werden. Untersuchungen aus den USA zeigen, dass damit die Anzahl der Unfälle zwischen 15 und 29 % reduziert werden kann. Nach Ausstattung von 815 000 Lastwagen und über eine Zeitspanne von zwei Jahren wird das Nutzen-Kosten-Verhältnis mit 1,58 angegeben. Eine vergleichende Studie der TU Darmstadt zeigt, dass markierte Lastwagen - im Vergleich zu unmarkierten Lkw - deutlich weniger im Verhältnis 1:30 an Unfällen beteiligt sind. Das Sicherheitspotenzial wird von der BASt mit einer Reduktion der Unfälle mit Personenschaden um maximal sechs Prozent errechnet. Nach der Diskussion der Pro- und Contra-Argumente für eine gesetzliche Regelung zur Konturmarkierung von Lastwagen, wird sich abschließend für eine Ausrüstungspflicht mindestens für Neufahrzeuge ausgesprochen.