Detailergebnis zu DOK-Nr. 56180
Millau - Innovationen in der Verschubtechnik
Autoren |
A. Olthoff |
---|---|
Sachgebiete |
15.2 Stahlbrücken |
Tagungsband 15. Dresdner Brückenbausymposium: 15. März 2005. Dresden: Technische Universität Dresden, 2005 (Hrsg. vom Institut für Massivbau, Technische Universität Dresden) S. 87-92, 7 B, 1 Q
Nach einer Bauzeit von insgesamt 32 Monaten und 18 Verschubetappen, wurde die Schrägseilbrücke über das Tal des Flusses Tarn nahe der Stadt Millau im Zuge der Autobahn A 75 von Paris nach Barcelona errichtet. Die Brücke mit einer Gesamtlänge von 2 460 m wurde über 8 Felder mit Stützweiten von 6x342 m bzw. 2x204 m gespannt. Das Gefälle des Brückendecks beläuft sich auf 3,035 % (von Norden nach Süden) bei einem Radius von 20 000 m. Die Fahrbahnhöhe beträgt an der höchsten Stelle 270 m. Zusammen mit der Höhe der Pylonen wurden 343 m erreicht. Bedingt durch die großen Pfeilerhöhen war ein System erforderlich, das die damit verstärkt auftretenden Biegespannungen durch den Verschub des Brückenüberbaus über die Pfeilerköpfe berücksichtigt. Spezielle, für dieses Projekt angefertigte und miteinander elektronisch gekoppelte, hydraulische Verschubeinheiten wurden auf den Hilfspfeilerköpfen positioniert, die den Brückenüberbau zuerst anheben, dann horizontal verschieben, wieder auf die Stützkonstruktion absenken und in Ausgangsposition zurückgefahren einen neuen Verschubtakt einleiten. Der Verschub fand von beiden Seiten des Tales statt: 1 752 m von Süden, 708 m von Norden.