Detailergebnis zu DOK-Nr. 56283
Einflüsse der Temperatur auf die Bemessung von Brücken (Orig. franz.: Effets de la température dans le dimensionnement des ponts - Mandat de recherche AGB 2001/475 (84/01)
Autoren |
J.-P. Lebet S. Utz |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2005, XII, 100 S., 70 B, 22 T, 15 Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 580)
Die Berücksichtigung der Temperatur hat bei der Bemessung von Brücken häufig Fragen und Diskussionen ausgelöst. Im Rahmen eines Forschungsauftrags hat die École Polytechnique Fédérale von Lausanne diese Fragen aufgegriffen und ist anhand von Recherchen an den Referenzbauwerk "Viaduc des Vaux" und "Pont sur la Mentue" zu folgenden Ergebnissen gekommen: Aufgrund der größeren thermischen Trägheit von Bauwerken aus Beton ist die tägliche Temperaturänderung bei Verbundquerschnitten unter der Brückenplatte beim Stahlträger doppelt so groß wie bei vergleichbaren Betonquerschnitten. Bei Verbundquerschnitten erwärmen sich die Brückenplatten schneller als die Stahlträger und kühlen auch schneller wieder aus. Zur Bestimmung des Temperatureinflusses auf weitere Typen von Verbund- und Betonbrücken wurde ein dreidimensionales Modell entwickelt. An diesem Modell wurde in Verbindung mit Untersuchungen an weiteren sieben Verbund- und vier Betonbrücken festgestellt, dass Temperaturen Zugspannungen in der Brückenplatte von bis zu 2,5 N/mm² erzeugen können, dass eine Zunahme der Dicke des Fahrbahnbelags auf Verbundbrücken zu einer Reduktion der Zugspannungen in der Brückenplatte führt, dass die vom Boden emittierte Temperaturstrahlung die Zugspannungen in der Brückenplatte und die Druckspannungen in Stahlträgern erhöht, dass jedoch weder unregelmäßige Spannweiten noch variierende Trägheiten einen negativen Einfluss auf das Temperaturverhalten ausüben.