Detailergebnis zu DOK-Nr. 56313
Simulation von Fußgängerüberwegen an Kreisverkehren (Orig. engl.: Exploratory simulation of pedestrian crossings at roundabouts)
Autoren |
N. Rouphail R. Hughes K. Chae |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege 5.11 Knotenpunkte 6.0 Allgemeines |
Journal of Transportation Engineering 131 (2005) Nr. 3, S. 211-218, 8 B, 5 T, zahlr. Q
In den USA wird im Zusammenhang mit der Einführung moderner Kreisverkehre sehr viel über die Vor- und Nachteile für Fußgänger diskutiert. Vor allem die Benutzbarkeit für Sehbehinderte wird in Zweifel gezogen. In diesem Zusammenhang sind Untersuchungen in einer Kombination aus Messungen und Simulationen durchgeführt worden. Zunächst wurden in Experimenten an drei Kreisverkehren auf jeweils zwei verschiedene Weisen Grenzzeitlücken für sehende und blinde Fußgänger geschätzt. Angesichts der geringen beobachteten Verkehrsstärke und wegen des Untersuchungsdesigns können diese Werte nur als vorläufig angesehen werden. Unter mehreren Alternativen wurde dann das Simulationsmodell VISSIM wegen seiner erheblichen Vorteile für weitere Experimente ausgewählt. Mit VISSIM wurden die Kreisverkehre nachgebildet und die Wartezeiten für blinde und sehende Fußgänger bei verschiedenen Verkehrsstärken ermittelt. Weil dabei angenommen wurde, dass die Kraftfahrer an den Überwegen stets Vorrang haben und diesen auch in Anspruch nehmen, treten erhebliche Wartezeiten - vor allem für Blinde auf. Es wurde auch untersucht, wie sich ein Lichtsignal für Fußgänger am Kreisverkehr oder in 30 m Entfernung vom Kreis auswirken würde. Hierdurch werden die Zeitverluste für Fußgänger auf ca. 30 s bzw. 80 s begrenzt. Das entfernt liegende Signal würde weniger Rückstau im Autoverkehr erzeugen. Die Untersuchung wird als vorläufig bezeichnet, weil das wirkliche Verhalten der Verkehrsteilnehmer genauer und repräsentativer erhoben werden muss, bevor daraus Regellösungen hergeleitet werden.