Detailergebnis zu DOK-Nr. 56370
Hohe Frühfestigkeit bei Zementen mit Hüttensand - (K)ein Widerspruch?
Autoren |
A. Ehrenberg |
---|---|
Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Beton-Informationen 45 (2005) Nr. 2, S. 23-51, 50 B, 5 T, 88 Q
Hüttensandhaltige Zemente weisen eine, vom Hüttensandanteil abhängige, ausgeprägte Nacherhärtung und geringere Frühfestigkeit im Vergleich zu Portlandzementen auf. Wegen wirtschaftlicher und ökologischer Vorteile dieser Zemente, soll der Nachteil der geringeren Frühfestigkeit durch technologische Maßnahmen aufgehoben werden. Im Rahmen einer Literaturstudie, die bis in die Anfänge der Zementherstellung zurückreicht, und durch Laborversuche an Mörteln, werden Wege zur Erreichung dieses Ziels aufgezeigt. Aus der Literaturrecherche ergab sich, dass durch Optimierung der Kornverteilung der Bestandteile des Zements die Festigkeitsentwicklung sowohl in der Früh- wie in der Spätphase beeinflusst werden kann. Nach getrennter Vermahlung von vier Hüttensanden und zwei Klinkern zu Ausgangsmaterialien mit unterschiedlichen Korngrößenverteilungen, konnten über 140 Laborzemente mit Hüttensandgehalten von 0 M.-% bis 75 M.-% hergestellt werden. Die angestrebte Steigerung der Frühfestigkeit kann durch Verwendung von Feinsthüttensand der Fraktion < 2 µm erreicht werden. Um die Verarbeitbarkeit und den Wasseranspruch nicht nachteilig zu verändern, sollte allerdings neben Feinsthüttensand und Klinker mittlerer Feinheit auch Hüttensandgrieß eingesetzt werden. Damit bestehen die optimierten hüttensandhaltigen Zemente aus drei Komponenten unterschiedlicher Feinheit, deren erforderliche Anteile allerdings auch von der Reaktivität der Ausgangsstoffe abhängig sind.