Detailergebnis zu DOK-Nr. 56422
Die Problematik innerstädtischer Staus: ein spieltheoretischer Ansatz
Autoren |
T. Marner |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Politische Weichenstellungen für den Verkehr: Verkehrsplanung, Bepreisung, Deregulierung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2004 (Vorträge und Studien aus dem Institut für Verkehrswissenschaft an der Universität Münster H. 41) S. 61-108, 10 B, 2 T, zahlr. Q
In diesem Beitrag wird gezeigt, dass individuell rationales Verhalten der Verkehrsteilnehmer die Verkehrsmittelwahl so beeinflusst, dass Stau erzeugt wird und die Akteure in ein Gefangenendilemma gelenkt werden, aus dem sie nur mit Hilfe regulierender Eingriffe befreit werden können. Hierbei wird in Kap. I mit Hilfe eines einfachen spieltheoretischen Ansatzes offenbart, dass rationales Verhalten der Akteure bei der Wahl, ob sie mit Auto oder ÖPNV in die Innenstadt fahren, zu einer Gleichgewichtssituation im Stau führt. Es existieren grundsätzlich zahlreiche Möglichkeiten, das Gefangenendilemma zu brechen und somit Staus in den Innenstädten zu mindern. Kap. II geht auf eine Auswahl möglicher Instrumente ein. Als effizientes Instrument gilt in der ökonomischen Theorie ein Road Pricing, das den Autonutzern die Kosten anlastet, die sie tatsächlich verursachen. Kap. III präsentiert die grundlegende Theorie einer geeigneten Bepreisung und zeigt auf, wie ein Road Pricing dazu beiträgt, das Gefangenendilemma im vorgestellten Modellrahmen zu zerbrechen. Kap. IV geht auf die Implementierungsprobleme eines Road Pricing ein und schlägt Maßnahmen vor, die dazu beitragen, öffentliche Barrieren abzubauen. Kap. V zeigt, dass es möglich ist, ein praktikables und erfolgreiches Bepreisungssystem zu implementieren, indem die London City Congestion Charge, die am 17.2.2003 eingeführt wurde, analysiert wird. Die Londoner Erfolge lassen die Frage aufkommen, warum nicht auch andere staugeplagte Städte dieses System kopieren; Kap. VI geht auf diesen Aspekt ein, dem ein Fazit folgt.