Detailergebnis zu DOK-Nr. 56528
Reibungsbeiwerte in Kurven bei niedriger Geschwindigkeit (Orig. engl: Low-speed horizontal curve friction factors)
Autoren |
J.L. Gattis B.F. Vinson L.K. Duncan |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 14.1 Griffigkeit, Rauheit |
Journal of Transportation Engineering 131 (2005) Nr. 2, S. 112-119, 3 B, 6 T, zahlr. Q
In dem Beitrag wird über die Ergebnisse einer Pilotstudie berichtet, bei der die Ausnutzung von Reibungsbeiwerten in horizontalen Straßenkurven im Innerortsbereich untersucht wurde. Ziel war es insbesondere, die AASHTO-Richtlinienwerte (2001) für den Entwurf dieser Kurven zu überprüfen, die von Entwurfsgeschwindigkeiten ausgehen und auf älteren Forschungsarbeiten basieren. Anlass für die Studie waren neuere Erkenntnisse, wonach die aus tatsächlichen Geschwindigkeiten abgeleiteten Reibungsbeiwerte offenbar deutlich höher liegen als die Richtlinienwerte. Die Messungen wurden an fünf Messstellen mit unterschiedlicher Geometrie (Radien, Länge, Querneigung) und Geschwindigkeitsbegrenzungen von 40 bzw. 48 km/h durchgeführt. Für die Bewertung wurden die Geschwindigkeiten im bzw. kurz nach dem Kurvenscheitel herangezogen und die 90 %-Percentile der Reibungsbeiwerte berechnet. Sie lagen z. B. bei 60 km/h mit 0.186 um etwa 0.05 höher als der Richtlinienwert von 0.231. Da die angestrebte Entwurfsgeschwindigkeit überschritten wird, wird es für denkbar gehalten, dass die Mindestradien der Kurven geringer angesetzt werden könnten. Allerdings wird auf große Ungenauigkeiten in der Straßengestaltung hingewiesen, die in der Praxis vor Ort vorgefunden wurden.