Detailergebnis zu DOK-Nr. 56556
Zwischenbilanz und Ausblick: Temperaturabsenkung bei Herstellung und Einbau von Asphalt
Autoren |
M. Radenberg |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Asphalt 40 (2005) Nr. 4, S. 10-17, 3 B, 8 T, 7 Q
Im Rahmen eines von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) finanzierten Forschungsvorhabens wurden die Möglichkeiten und Grenzen der Temperaturabsenkung bei der Herstellung und beim Einbau von Walzasphaltmischgut untersucht. Durch eine Absenkung der Herstell- und Einbautemperaturen können die Emissionen von Dämpfen und Aerosolen aus Bitumen am wirksamsten verringert werden. Des Weiteren lässt sich auf diese Weise die Bindemittelalterung sowie der Materialverschleiß in Mischanlagen deutlich reduzieren. Es werden verschiedene Maßnahmen vorgestellt, mit denen eine Temperaturabsenkung um ca. 20 bis 30 °C möglich ist. So beruht die Wirkung von Sonderbindemitteln und organischen Zusätzen auf einer niedrigen Viskosität der wachsartigen Bestandteile zwischen 100 und 250 °C. Bei mineralischen Zusätzen (Zeolith) wird hingegen eine Verringerung der Mischgutviskosität durch eine scheinbare Volumenzunahme des Bitumens infolge aufschäumender feinster Wasserdampfbläschen erreicht. Neben der Anwendung von Baustoffzusätzen gibt es auch verfahrenstechnische Maßnahmen, die eine Temperaturabsenkung ermöglichen, wobei sich das Schaumbitumen-Heißmischgut-Verfahren und das ZGR-Verfahren als zielführend erwiesen haben. Es werden Hinweise zur Erstellung von erweiterten Eignungsprüfungen gegeben, z. B. Bestimmung der maßgebenden Verdichtungstemperatur durch Referenzmischgut. Ein wesentliches Ergebnis der Arbeit ist u. a., dass sich Asphalte mit einer stetig gestuften Sieblinie und einem Grundbitumen von niedriger Viskosität durch den Einsatz von Sonderbindemitteln oder Zeolith problemlos bei einer Mischguttemperatur von 130 °C einbauen lassen. Mit steigendem Wassergehalt der Gesteinskörnungen kann sich allerdings die Leistung einer Mischanlage deutlich verringern, wodurch keine gewünschte Einsparung an Heizöl zu erwarten ist.