Detailergebnis zu DOK-Nr. 56679
Temperaturabsenkung bei Asphalt - Grundlagen und Erfahrungen
Autoren |
M. Radenberg |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 11.2 Asphaltstraßen |
Deutscher Straßen- und Verkehrskongress Berlin 2004. Köln: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, 2005, CD-ROM (FGSV 001/20) S. 292-297, 1 B, 4 T
Auf Grund der anhaltenden Diskussionen um die Aussetzung des Grenzwerts für Dämpfe und Aerosole aus Gussasphalt, ist neben der Asphaltindustrie auch das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen bestrebt, den wichtigen Baustoff Gussasphalt ohne nennenswerte Einschränkungen bei Herstellung, Transport und Einbau und bei gleichzeitigem Ausschluss einer Gefährdung der Gesundheit des Einbaupersonals, anwenden zu können. Es ist zu erwarten, dass für die bei Gussasphaltarbeiten auftretenden Dämpfe und Aerosole im Jahr 2007 ein Grenzwert gefordert wird, der ohne eine signifikante Temperaturabsenkung oftmals überschritten würde. Obwohl der derzeitige Grenzwert (10 mg/m³) beim Einbau von Walzasphalt im Allgemeinen eingehalten wird, ist auch für diese Asphaltsorten eine Reduzierung der Temperatur bei Herstellung und Einbau, z. B. aus Gründen eines vorsorglichen Arbeitsschutzes und einer Senkung des CO(Index 2)-Ausstoßes, wünschenswert. Bisherige Erprobungen haben gezeigt, dass mit Sonderbindemitteln und organischen Zusätzen sowie mit Zeolithen eine signifikante Temperaturabsenkung (bis zu 30 °K) - ohne Hinweise auf eine nachteilige Beeinflussung der Gebrauchseigenschaften - möglich ist. Weitere Verfahren (z. B. Schaumbitumen-Heißmischgut oder Zwei-Phasen-Verfahren) oder Kombinationen der verschiedenen Verfahren sind grundsätzlich auch geeignet. Wegen nicht ausreichender praktischer Erfahrungen können hierzu kurzfristig aber keine allgemeinen Empfehlungen erfolgen. Durch eine enge Zusammenarbeit des AK 7.6.9 mit der BASt und der BauBG werden auch weiterhin Baumaßnahmen mit temperaturabgesenkten Asphalten wissenschaftlich/messtechnisch betreut. Unabhängig von den weiterlaufenden Forschungsaktivitäten erarbeitet der AK 7.6.9 zurzeit ein Merkblatt "Merkblatt für Temperaturabsenkungen im Asphaltstraßenbau, M TA", in dem die bisherigen Erfahrungen und Empfehlungen für Straßenbauverwaltungen und Baufirmen veröffentlicht werden. Um die Veröffentlichung des M TA zu beschleunigen, werden momentan durch die Ad-hoc-Gruppe "Temperaturabsenkung" die relevanten Daten der in temperaturabgesenkter Bauweise erstellten Strecken, dokumentiert. Mit Hilfe dieser Dokumentation erfolgt in Kürze eine Zustandserfassung an zehn ausgewählten Strecken mit einer Liegezeit von über 4 Jahren. Die Erkenntnisse aus diesen Aktivitäten werden in das M TA eingearbeitet. Es ist geplant, das M TA im Jahr 2005 zu veröffentlichen.