Detailergebnis zu DOK-Nr. 56793
Rollgeräuschmessung - Optimierung von Verfahren und Grenzwerten / Measurements of rolling noise - optimisation of methods and limit values
Autoren |
G. Rauscher J. Bohrn M. Haider |
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Sachgebiete |
14.5 Akustische Eigenschaften (Lärmminderung) |
Wien: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, 2005, 52 S., 18 B, 13 T, 9 Q, Anhang (Schriftenreihe Straßenforschung H. 550)
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden mit drei verschiedenen Messmethoden die Rollgeräuschemissionen auf insgesamt 11 Messstrecken mit verschiedenen Fahrbahnoberflächen im österreichischen hochrangigen Straßennetz untersucht. Das Verfahren nach RVS 11.066 IV ist ein Nahfeld-Messverfahren (schalldichter Messanhänger mit darin angebrachten Mikrophonen). Dieses Verfahren wird in Österreich vor allem zu Abnahmeprüfungen von Waschbetonoberflächen angewandt, welche eine der wenigen Deckschichttypen ist, für die derzeit Schallemissionsgrenzwerte existieren. Das ebenfalls eingesetzte Anhängerverfahren nach ISO/CD 11819-2 (CPX-Verfahren) wird international häufig verwendet und unterscheidet sich vor allem durch den Einsatz mehrerer profilierter Messreifen, von denen einer auch den Einfluss von Lkw-Reifen nachbilden soll. Das Verfahren nach ISO 11819-1 (SPB-Verfahren, Vorbeifahrtmessung) hingegen, das etwa in Deutschland zur akustischen Klassifizierung von Fahrbahnoberflächen verwendet wird, basiert auf einer Messung von insgesamt 180 Fahrzeugen (Pkw und Lkw) durch ein Mikrophon am Straßenrand. Die Messergebnisse zeigten, dass auch innerhalb von Deckschichttypenklassen durchaus erhebliche Unterschiede in der Geräuschemission auftreten können, was für weitergehende Untersuchungen einzelner Typen wie etwa Waschbeton spricht. Die Messmethoden, die auf einer Nahfeldmessung im Anhänger basieren (CPX und RVS), zeigten relativ gute Übereinstimmungen. Es konnte auch bestätigt werden, dass der Reifen D im CPX-Verfahren einen Zusammenhang mit Vorbeifahrtmessungen an leichten Lkw zeigt. Die Unterschiede zwischen der Verwendung von 2 und 4 Reifen im CPX-Verfahren waren klein. Zwischen Anhänger- und Vorbeifahrtmessungen wurde nur eine eher geringe Korrelation festgestellt. Hier sollten zukünftige Forschungsergebnisse mit weiteren kombinierten Messungen mehr Klarheit bringen. Für die Abnahmemessung längerer Strecken sind die Anhängerverfahren eindeutig zu bevorzugen und weiterzuentwickeln.