Detailergebnis zu DOK-Nr. 57080
Analyse des Nichtantwortens der Erhebungseinheit bei Stichprobenerhebungen des Personenfernreiseverkehrs
Autoren |
A. Neumann |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Straßenverkehrstechnik 50 (2006) Nr. 3, S. 138-143, 10 B, 4 T, 12 Q
Das Ziel einer Befragung ist immer eine möglichst genaue Abbildung der Grundgesamtheit: Bei Stichprobenerhebungen werden in der Regel nie 100 % Antwortrate erreicht. Da davon ausgegangen werden kann, dass das Verkehrsverhalten der Antworter und der Nichtantworter nicht gleich sein muss, würde bei Nichtberücksichtigung dieser Tatsache ein Verzerrungsfehler entstehen. Das Reiseverhalten der Gruppe der Nichtantworter kann über eine Nichtantworterbefragung, eine Antwortgeschwindigkeitsanalyse oder aus Informationen über Zensus-Daten ermittelt werden. Antwortgeschwindigkeitsanalysen der Daten der Personenfernverkehrserhebung DATELINE haben gezeigt, dass mit zunehmender Antwortdauer das Mobilitätsniveau, beschrieben durch Reisehäufigkeit pro Haushalt und Jahr, in Ländern mit postalischen Haushaltsbefragungen abnimmt. Bei telefonischen Personenbefragungen ist ein gegenteiliger Effekt zu beobachten. Die Reisehäufigkeit pro Person und Jahr nimmt mit zunehmender Antwortdauer zu. Ein nahezu gleiches Ergebnis liefert ein disaggregiertes Verfahren, mit dem Vorteil der Möglichkeit einer exakteren Gewichtung. Vergleiche der Antwortgeschwindigkeitsanalysen mit den Ergebnissen der Nichtantwortbefragungen haben gezeigt, dass im Bereich des Fernverkehrsverhaltens von der Antwortgeschwindigkeit auf das Verkehrsverhalten der Nichtantworter geschlossen werden kann.