Detailergebnis zu DOK-Nr. 57408
Integration mobil erfasster Verkehrsdaten (FCD) in die Steuerungsverfahren der kollektiven Verkehrsbeeinflussung
Autoren |
B. Steinauer M.M. Baier T. Kathmann |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2006, 111 S., zahlr. B, T, Q (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 933). - ISBN 3-86509-417-1
Kollektive Verkehrsbeeinflussungsanlagen stellen im Bundesautobahnnetz ein maßgebendes Instrumentarium zur Verkehrssteuerung dar. Eine effiziente Beeinflussung des Verkehrs setzt hierbei eine exakte Analyse des Verkehrsgeschehens voraus, die derzeit im Wesentlichen auf der Erhebung lokaler Verkehrskenngrößen basiert, mit ihren bekannten Nachteilen. Deshalb wurden bereits seit Mitte der 80er Jahre in mehreren Feldversuchen die Einsatzmöglichkeiten von Floating Car Data (FCD) zur Bereitstellung streckenbezogener Verkehrsdaten untersucht. Vor diesem Hintergrund lag das Ziel des Forschungsvorhabens in der Konzeption und Evaluierung von Integrationsansätzen für FCD in die Steuerungsverfahren der kollektiven Verkehrsbeeinflussung. Dazu wurden organisatorische, verkehrstechnische und wirtschaftliche Aspekte betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass die verkehrstechnische Integration von FCD in die Steuerungsverfahren der kollektiven Verkehrsbeeinflussung möglich ist und hinsichtlich Reisezeitermittlung und Störfallentdeckung Verbesserungspotenziale aufweist. Voraussetzung sind jedoch neben einer höheren Ausstattungsrate auch entsprechende Regelungen zur organisatorischen Integration von FCD in die konventionelle Verkehrsbeeinflussung. Empfohlen wird hierzu die Gründung einer bundesweiten Verkehrstelematik Deutschland GmbH, die mehrheitlich privat organisiert ist und generell für Verkehrsinformation und -prognose im Autobahn- und im überregionalen Straßennetz zuständig sein sollte. Die Kosten für Erfassung, Aufbereitung und Integration der FCD in die konventionelle Verkehrsbeeinflussung lassen sich derzeit nicht schätzen, werden aber teilweise mit den Kommunikationskosten oder über den Service-Preis der Informationen und Dienste abgedeckt sein. Somit besteht auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht durchaus eine realistische Chance, in Zukunft FCD in die konventionelle Verkehrsbeeinflussung zu integrieren.