Detailergebnis zu DOK-Nr. 57458
Tragkraftoptimierung und Reduzierung negativer Mantelreibung bei Großbohrpfählen in erdfallgefährdetem Untergrund
Autoren |
U. Köhler H.-J. Kleffner T. Hecht |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen |
Geotechnik 29 (2006) Nr. 2, S. 92-101, 14 B, 2 T
Im Zusammenhang mit der Planung einer Talbrücke, deren Standort gleichzeitig im Subrosionsgebirge und im Senkungsgebiet ehemaligen Kalibergbaus liegt, musste eine komplexe geotechnische Aufgabenstellung bearbeitet werden. Nach einer in Etappen angelegten Baugrunduntersuchung wurde sichtbar, dass die Gründung der Brücke nur auf 20 bis 40 m langen Pfählen möglich ist, die durch bodenmechanisch kaum fassbare Effekte der negativen Mantelreibung beeinflusst werden. Aus technisch-wirtschaftlichen Erwägungen wurde die Durchführung einer Pfahl-Probebelastung als Bestandteil der Gründungsplanung festgelegt, da der Ansatz von Pfahlspitzendruck und Mantelreibung nach Normwerten gegenüber Erwartungswerten zu einer extrem unwirtschaftlichen Gründung führen würde. Geologisch bedingt war eine Probebelastung planmäßig bis 18 MN bei Lasteintrag "von oben nach unten" nicht durchführbar, da die Mantelreibungseffekte nicht hinreichend erfassbar gewesen wären. Durchgeführt wurde eine Probebelastung an einem 40 m langen Testpfahl, der in zwei Ebenen mit Osterbergzellen "von unten nach oben" ohne äußere Widerlager belastet wurde. Im kritischen Schichtbereich wurden Maßnahmen zur Reduzierung der Mantelreibung getestet. Der Beitrag schildert die ingenieurgeologische Situation sowie planerische und geotechnische Aspekte der Planung dieser Probebelastung.