Detailergebnis zu DOK-Nr. 57465
Tagesbaustellen und Stauvermeidung? Nutzung von Zeitfenstern für staufreie Arbeitsstellen in Baden-Württemberg
Autoren |
H. Weber |
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Sachgebiete |
5.22 Arbeitsstellen 16.3 Verkehrssicherung (Absperrdienst) |
Straßenbetriebsdienst 2005: FGSV-Kolloquium am 27. und 28. September 2005 in Karlsruhe. Köln: FGSV Verlag, 2006 (Hrsg.: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) (FGSV 002/84) S. 107-120, 12 B, 9 T, 12 Q
Der Beitrag resümiert die vielfältigen Bemühungen der Straßenbauverwaltung von Baden-Württemberg, Stauungen an Arbeitsstellen kürzerer Dauer (AkD) zu vermeiden. Bereits 1985 wurden erste Regelungen zur Vermeidung von Verkehrsstaus an AkD eingeführt. Auf Grund der rasanten Verkehrszunahme wurden ab 1991 systematische Bewertungen der Einrichtung von AkD durchgeführt. Die weiteren Überlegungen führten schließlich zu einer Pilotuntersuchung bei vier Autobahnmeistereien, die Strecken mit besonders hohen Verkehrsbelastungen betreuen. In Zusammenarbeit mit der Universität Karlsruhe (TH) wurden tages- und stundenscharf Zeitfenster der Verkehrsstärke ermittelt, in denen Arbeiten (bedingt) möglich bzw. nicht sinnvoll sind. Ca. 20 % der AkD und zwei Drittel der aufgewendeten Personalstunden werden außerhalb des Verkehrsraumes erbracht und sind deshalb für Optimierungsaufgaben zur Verbesserung des Verkehrsablaufs ohne Bedeutung. Insbesondere sind Sofortmaßnahmen zur Erhaltung der Verkehrssicherheit und der Winterdienst keine planbaren Tätigkeiten und entziehen sich damit der vorausschauenden Planung. Ein einjähriger Praxistest zeigte, dass bei der Nutzung von Zeitfenstern in 93 % der Fälle keine Staus auftraten. Trotz dieses Ergebnisses, sollten die Kenntnisse der Mitarbeiter der Autobahnmeistereien nicht unterschätzt werden, die durch die jahrelangen Erfahrungen mit "ihrer" Betriebsstrecke z. T. spontan ihre Tätigkeiten an die verkehrlichen Belange anpassen, und damit Staus vermeiden oder verringern.