Detailergebnis zu DOK-Nr. 57644
Untersuchung von Kluftsystemen, die mit Talbildung zusammenhängen: der Untertagesteinbruch von Brillants (Departement Hauts-de-Seine) (Orig. franz.: Observations sur la fracturation liée à l'incision d'une vallée: carrière souterraine des Brillants (Hauts-de-Seine)
Autoren |
J.-L. Durville D. Moiriat P. Pothérat |
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Sachgebiete |
7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern |
Bulletin des laboratoires des Ponts et Chaussées (2005) Nr. 258-259, S. 3-14, 9 B, 2 T, 13 Q
Im Großraum von Paris sind im 19. Jahrhundert mehrere Untertagesteinbrüche angelegt worden, um die Kreidekalke als Bausteine zu gewinnen. Der Abbau erfolgte in langgestreckten Kammern, die rechtwinklig zueinander das Gebirge in einem Raster aufgeschlossen haben. Die Steinbrüche wurden von den Talflanken her aufgefahren. In einigen dieser Anlagen liegen mehrere solcher Galerien übereinander. Die Aufnahme der Klüfte im Gestein zeigen ein überregionales tektonisches Kluftsystem, überlagert von Klüften, die in ihrer Lage (Streichen) den Höhenlinien der Talflanken folgen. Die Neigung dieser talparallelen Klüfte (Einfallen) ist abhängig von der Höhe über dem Talboden und dem Abstand vom Tal. Auch die Öffnungsweite dieser Klüfte ist an den Abstand vom Tal gebunden. Um die Vermutung, dass es sich um "Talzuschub", d. h. Entspannungsreaktionen des Gebirges infolge der Gebirgsentlastung beim Ausräumen der Täler in der Nacheiszeit handelt, wurden in einem FEM-Modell die Gebirgsentlastung und die dabei im Gebirge entstehenden Spannungen simuliert. Die Bedingungen und Ergebnisse werden erläutert.