Detailergebnis zu DOK-Nr. 58007
Durchgehend bewehrte Betondecke
Autoren |
S. Meier |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen |
München: Prüfamt für Bau von Landverkehrswegen der Technischen Universität München, 2005, VII, 112 S., zahlr. B, T, 83 Q, Anhang (Mitteilungen des Prüfamtes für Bau von Landverkehrswegen der Technischen Universität München H. 80) / Bremerhaven: Wirtschaftsverlag NW, 2006, 51 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVBS, Bonn) H. 941). - ISBN 3-86509-485-6
Durchgehend bewehrte Betondecken (CRCP, Continuously Reinforced Concrete Pavement) bieten bei höheren Investitionskosten den Vorteil geringerer Dicke, Wegfall der Fugen und Fugenpflege und die Möglichkeit einer Verbesserung der Griffigkeit und Reduzierung der Lärmemission durch einen dünnen Asphaltbelag. In einer Literaturstudie wurden die internationalen Erfahrungen von CRCP ausgewertet. In einer theoretischen Modelluntersuchung wurden der Einfluss der verschiedenen maßgebenden Parameter auf die zu erwartenden Rissabstände und Rissbreiten analysiert und eine vergleichende Dimensionierung erarbeitet. In der Bauklasse SV kann die Dicke von CRCP von 260 auf 240 mm abgemindert werden im Vergleich zu der Standardbauweise nach RStO. Für den Bau einer CRCP im Zuge einer stark belasteten Straße oder Autobahn in Deutschland wurden Anforderungen zusammengestellt. In einem Großprüfstand wurde an drei ca. 7 m langen, durchgehend bewehrten Betonplattenstreifen mit Beton der Festigkeitsklasse C 30/37, der Einfluss der Bewehrung auf das sich einstellende Rissbild und auf die Verformungen untersucht. Dabei wurden der Durchmesser (16 mm und 20 mm) und die Höhenlage der Bewehrung bei gleichem Bewehrungsgrad von 0,75 % variiert. Zur Simulierung der Temperatur- und Schwindspannungen wurden Zugkräfte aufgebracht. Die zur Rissinduzierung vorweg eingebrachte Kerbe weist die größte Rissbreite bis 0,40 mm unter Zugspannung auf und arbeitet unter Zugbelastung stärker als die später entstandenen, weniger geöffneten Risse mit einer Rissbreite von bis zu 0,2 mm. Positive und extrem negative Temperaturgradienten erzeugten keine weiteren Risse. Bei den drei Platten stellte sich ein Rissabstand von 1,1 bis 1,9 m ein, nach Steigerung der Zugkraft ein Rissabstand von ca. 0,5 m. Der Unterschied der unterschiedlichen Höhenlage der Bewehrung und des Durchmessers auf das Rissbild ist geringer als die Spanne zwischen einfachem bis doppeltem rechnerischem Rissabstand bei abgeschlossener Rissbildung. Die CRCP weist durch die gute Rissverzahnung bei einer Rissbreite kleiner 0,5 mm und die Dübelwirkung der Längsbewehrung eine ausgezeichnete Querkraftübertragung auf, die günstiger ist als beim Lastfall "verdübelter Fugenrand". Damit sind die Voraussetzungen für eine fugenlose Bauweise gegeben, bei der ein Pumpen unter der Betondecke und eine Erosionsbildung nicht zu erwarten sind.