Detailergebnis zu DOK-Nr. 58242
Risikoprofile verschiedener Public-Private-Partnership-Modelle auf dem Gebiet der Straßen (Orig. franz./engl.: Profils de risque de différents modèles de privatisation et de partenariat public-privé dans le secteur routier / Risk profiles of different privatisation and PPP models in the road sector)
Autoren |
H.W. Alfen A. Leupold |
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Sachgebiete |
2.0 Allgemeines |
Routes Roads (2006) Nr. 332, S. 24-37, 3 B
In den letzten Jahren haben Privatisierung und Verwendung von Public-Private-Partnership-Modellen (PPP) für die Bereitstellung von Straßeninfrastruktur weltweit - und insbes. in Europa - an Bedeutung zugenommen. Traditionell wird das als öffentliche Aufgabe angesehen; Teile davon sind aber immer von privater Seite wahrgenommen worden, z.B. Entwurf, Bau und Bauüberwachung, auch Unterhaltung. Dennoch gab es eine große staatliche Dominanz bei der Bestimmung des Bedarfs und in der Finanzierung. Somit wurden auch alle Risiken (Finanzierungsrisiko, rationelle Nutzung, Verfügbarkeit, Sicherheit, Komfortniveau, Kostenüberschreitungen etc.) weitgehend von öffentlicher Seite getragen. Hier werden nun Risikoprofile für verschiedene Privatisierungsformen beschrieben und verglichen. Hauptcharakteristika sind Effizienzgewinn durch Aufgabenteilung, Nutzungsdauer und private Investition als entscheidende Elemente, vertragliche Langzeitbindung, Innovation, Bezahlungs- bzw. Vergütungsmechanismen etc. Unterschieden wird dabei zwischen formeller, materieller und funktionaler Privatisierung. Diskutiert werden dabei verschiedene Finanzierungsmodelle, u.a. Konzessionsmodelle (Finanzierung durch die Nutzer über Mautgebühren), Budgetfinanzierungsmodelle (Vergütung über eine virtuelle Maut oder nach Verfügbarkeit und Zustand), oder nach Geschäftsführung bzw. Management (wobei hier zusätzlich Kriterien für Reisegeschwindigkeit, Verkehrsstaus und Sicherheit einbezogen werden, die zu Reduzierungen bei der Vergütung führen können). In die Betrachtungen einbezogen sind auch die deutschen A- und F-Modelle. Schließlich wird noch die Problematik behandelt, ob PPP-Modelle den Einschränkungen der Defizit- und Schuldenkriterien der EU unterliegen; nach EUROSTAT handelt es sich hierbei unter bestimmten Bedingungen um Nichtregierungs-Vermögen, was für die Anwendung von PPP-Modellen von großer Bedeutung sein kann.