Detailergebnis zu DOK-Nr. 58287
Startgelb: die erste grundsätzliche Überprüfung seit den 1960ern (Orig. engl.: Starting Amber: the first significant review since the 1960s)
Autoren |
A. Maxwell |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Traffic Engineering & Control 47 (2006) Nr. 7, S. 253-261, 9 B, 6 T, zahlr. Q
Weil es zahlreiche Länder gibt, die vor Grün kein Übergangssignal kennen oder mit einer Dauer von nur 1 Sekunde, soll die seit vielen Jahren in Großbritannien bestehende und seither nicht mehr überprüfte Festlegung von 2 s (gleichzeitig) Rot und Gelb ("Startgelb") grundsätzlich untersucht werden. Zunächst werden die Ergebnisse einer Umfrage bei Betreibern angeführt. Die überwiegende Mehrheit äußerte sich mit einer Reihe unterschiedlicher Begründungen kritisch zu einer Verkürzung oder zu einem Wegfall der Übergangszeit. Im Folgenden wird eine Videountersuchung an 5 Kreuzungen/2 Fußgänger-Lichtsignalanlagen beschrieben. Die Ergebnisse werden in Tabellen und Grafiken dargestellt. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass nach 1 Sekunde 4 %/2 % und nach 2 Sekunden 63 %/74 % der Fahrzeuge in Bewegung sind. Zu diesen Angaben liegen, aufgeschlüsselt nach Fahrzeugarten, weiter differenzierte Zahlenwerte über Weg- und Zeitzusammenhänge vor, die ausführlich interpretiert werden. Zusätzlich wurden 5 Knotenpunktzufahrten und 2 Fußgänger-Lichtsignalanlagen auf Konflikte zwischen anfahrenden Kraftfahrzeugen und Fußgängern analysiert, wobei die meisten davon auf Fehlverhalten der Fußgänger (Betreten der Fahrbahn in der Rot-Gelb-Zeit des Kfz-Verkehrs) zurückzuführen sind. In einem weiteren Experiment wurden 60 Personen in einem Fahrsimulator auf ihr Verhalten an Kreuzungen mit unterschiedlichen Rot-Gelb-Zeiten (2/1/0 Sekunden) getestet. Schließlich wurden die Hersteller zu ermitteln gebeten, welche technischen Randbedingungen, Kosten und Zeitabläufe bei einer Umstellung der Übergangszeiten zu beachten seien. Nach der vorgelegten Untersuchung ist abzuwägen einerseits zwischen dem Vorzug, dass bei 1 Sekunde Rot und Gelb (gleichzeitig) in der Startphase praktisch keine Rotlichtmissachtungen vorkommen, es andrerseits bei 2 Sekunden "Startgelb" keine Sicherheitsprobleme gibt und eine Umstellung (nicht gerechtfertigte) Kosten verursacht.