Detailergebnis zu DOK-Nr. 58360
Straßenbegleitflächen als Erhaltungsbiotope gefährdeter Pflanzen / Roadside verges as biotopes for endangered plant species
Autoren |
F. Thaler K. Böhmer B. Prots |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Wien: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, 2006, 147 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Schriftenreihe Straßenforschung H. 557)
Straßenbegleitflächen sind lineare Biotope, sie durchziehen als grünes Netzwerk unsere Kulturlandschaften; manche besitzen ein hohes ökologisches Potenzial, das sie zu neuen Lebensräumen für Wildpflanzen und -tiere werden lässt. Im Rahmen eines über 5 Jahre laufenden Projekts wurde der Frage nachgegangen, ob sich manche der gefährdeten Pflanzenarten auf geeigneten Straßenböschungen ansiedeln lassen und diese derart zu Ersatzstandorten, "Refugien", werden können. An 30 Versuchsstandorten in den österreichischen Bundesländern Nieder- und Oberösterreichs sowie Kärnten wurden in erster Linie Versuche mit Pflanzenarten der Trockenstandorte durchgeführt. Das Vorhandensein von Retentionsbecken im Bereich von Straßenbegleitflächen bot die Möglichkeit, auch Arten der Nass- und Feuchtstandorte zu Ansiedlungsversuchen heranzuziehen; ausgewählt wurden 3 Retentionsbecken. In unterschiedlich großen Versuchsquadraten bzw. auf Böschungsabschnitten wurden verschiedene Methoden zur Ansiedlung, sowohl mit Saatgut, als auch mit vorgezogenen Pflanzen, durchgeführt. Insgesamt wurden 226 Rote Liste-Arten und 68 Arten ohne Gefährdungsstufe in der jeweiligen Versuchsregion, verwendet. Die Resultate mit Pflanzgut waren insgesamt gesehen erfolgreicher als jene mit Saatgut. 2/3 der eingesetzten Arten - rund 650 Pflanzen wurden eingesetzt - sind angewachsen und breiten sich aus. Die Resultate der Ansiedlungsversuche für die Arten der Feucht- und Nassstandorte waren sehr ermutigend. Die Ergebnisse zeigen, dass es durchaus möglich ist unter bestimmten Bedingungen eine Anzahl von gefährdeten Arten auf Straßenböschungen anzusiedeln und sie gute Chancen haben in den kommenden Jahren weiter Populationen zu bilden.