Detailergebnis zu DOK-Nr. 58558
Bedenken zur Methodik, die in Realexperimenten im Bereich Verkehr und Verkehrssicherheit verwendet wird (Orig. engl.: Concerns about methodology used in real-world experiments on transport and transport safety)
Autoren |
T.P. Hutchinson |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Journal of Transportation Engineering 133 (2007) Nr. 1, S. 30-38, zahlr. Q
Realexperimente gehören z. B. in der Medizin zu den gängigen und qualitativ hochwertigen Methoden, um Medikamente oder Therapien zu bewerten. Dabei werden Patienten zufällig entweder der Gruppe zugeordnet, der ein zu testendes Medikament verabreicht wird, oder der Gruppe, die dieses Präparat nicht erhält. Beide Gruppen werden beobachtet und analysiert, wobei weder Patienten noch auswertende Wissenschaftler die Zuordnung kennen. Eine wichtige Ergänzung zu randomisierten Studien ist die Meta-Analyse, bei der bereits vorliegende Erkenntnisse aus methodisch gut konzipierten Studien systematisch ausgewertet werden. Randomisierung und Meta-Analyse werden als evidenzbasierte Methoden bezeichnet, bei der die gegenwärtig besten Informationen zur Entscheidungsfindung dienen. Auch die Verkehrswissenschaft hat das Ziel, hohe methodische Standards bei der Untersuchung von Maßnahmen und ihrer Wirkungen anzuwenden. Im Bereich Transport und Verkehr wurden randomisierte Realexperimente bisher nur vereinzelt bei Unfallstudien, insgesamt aber sehr selten durchgeführt. Das vorliegende Papier diskutiert die Vor- und Nachteile von Randomisierung im Verkehrssektor. Dazu werden die Erfahrungen aus anderen Wissenschaftsbereichen dargestellt und auf die Verkehrswissenschaft bezogen.