Detailergebnis zu DOK-Nr. 58776
Car-Sharing als Beitrag zur Lösung von städtischen Verkehrsproblemen: Gestaltungsräume in der Stadtentwicklung noch nicht ausreichend genutzt
Autoren |
W. Loose C. Nobis M. Glotz-Richter |
---|---|
Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Internationales Verkehrswesen 59 (2007) Nr. 7+8, S. 333-337, 7 B, 1 T, 12 Q
Es gibt über 100 000 Car-Sharing-Kunden in Deutschland. Alle bekannten Untersuchungen bestätigen, dass die Teilnahme am Car-Sharing zur Reduzierung des Pkw-Bestands beiträgt und damit auch den Parkdruck in den dicht bebauten, innenstadtnahen Stadtteilen reduziert. Dieses Potenzial könnte jedoch noch effizienter realisiert und in der Stadtentwicklung zur Gestaltung der Aufenthaltsqualität in diesen Stadträumen eingesetzt werden. Die Nutzungskonkurrenz im öffentlichen Raum wird beim Thema "Parkplätze" (lokal-) politisch besonders sensibel. Sammelparkeinrichtungen sind in den innerstädtischen Wohn- und Mischgebieten aus Flächen- und Kostengründen kaum noch zu realisieren. Aus diesem Grund begrüßen viele Städte das privatwirtschaftlich organisierte Car-Sharing - mindert es doch die Parkraumnachfrage. Alle bekannten Studien, bei denen Kunden von Car-Sharing-Anbietern nach ihrem Pkw-Besitz vor und nach dem Beitritt befragt wurden, haben gezeigt, dass mit dem Beitritt zu einer Car-Sharing-Organisation private Pkw abgeschafft wurden oder die geplante Anschaffung eines eigenen Autos zurückgestellt wurde. Car-Sharing führt unter dem Strich zu einer Reduzierung des Autobesitzes. Eine konsequente Integration von Car-Sharing in die Quartiersverkehrsplanung verlangt eine Änderung des Straßenverkehrsrechts, die eine Ausweisung von reservierten Car-Sharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum ermöglicht. Besonders in den innenstadtnahen Stadtteilen könnten so die Potenziale des Car-Sharing besser erschlossen werden.