Detailergebnis zu DOK-Nr. 58998
Individualisierung der Mobilität: das Ende von Prognose und Planung im Verkehrsbereich? - Teil 2
Autoren |
E. Kutter |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Verkehr und Technik 60 (2007) Nr. 9, S. 315-320, 5 B, 27 Q
Hauptaufgabe der Verkehrsplanung ist es, Verkehrsentwicklungen erträglich zu halten, indem geeignete Maßnahmenprogramme entwickelt und umgesetzt werden. Ein hierfür erforderliches Antizipieren von möglichen Handlungspfaden ist nur mit realitätsnahen Modellen möglich. Selbstverständlich müssen diese Modelle dazu in der Lage sein, die in der betrachteten Region zu erwartenden Entwicklungen aller Art (räumlich-zeitliche Strukturen, Entwicklung der Bevölkerung) sowie die Effekte der denkbaren Interventionen im Raum- und Verkehrssystem abzubilden. Und für diese realitätsnahe Abbildung zukünftiger (und beeinflusster) Entwicklungen (des Verkehrs) ist es entscheidend, die tatsächlich maßgeblichen Einflüsse auf die Verkehrsverflechtungen zu berücksichtigen. Als wesentliches Ergebnis von 10 Jahren Forschung zur Verkehrsentstehung ist die Hypothese von der Individualisierung aller Mobilität praktisch widerlegt. Routinisiertes alltägliches Verhalten in Raum und Zeit ist nach wie vor die Regel und bildet entsprechend das Rückgrat und die Legitimation der Abstraktionen für die Modellbildung. Kernbestandteil dieses routinisierten Verhaltens ist aber heute auch der uneingeschränkte Einsatz individueller Verkehrserreichbarkeit bei der Wohnstandort- und Aktivitätenlokation - was im Übrigen im übertragenen Sinn auch für die Wirtschaft gilt.